Thursday, March 30. 2006Stille hoeren
Am Atitlansee, im verschlafenen kleinen San Pedro la Laguna, am Fusse des Vulkans in dunkler Nacht, glitzern und funkeln am gegenueber liegenden Ufer die Orte San Marcos la Laguna, Tzununa, Santa Cruz und Panachel. Wie kleine, leuchtende Kerzen blitzt, blinkt und flackert es in der Nacht. Die dunkle Bergkette ist als solche nur zu erahnen, denn mitten im Nichts setzt sich dieses Flackern und Flimmern durch die Doerfer Santa Maria Visitacion, San Jorgela Laguna und San Andres Semetabaj fort. Und das Schoene an einer tiefschwarzen, mond- und wolkenlosen, aber sternklaren Nacht ist, zu beobachten wie sich die Sterne am dunklen Firmament ganz tief herab beugen und ebenfalls wie kleine Orte blinzeln. Ich setze mich auf den Balkon, lasse diese tausend kleinen Kerzen von gegenueber auf mich wirken und alles herum wird unglaublich ruhig, beruhigend und sehr entspannt.
Und in der beginnenden Morgendaemmerung steigen die Vulkane Toliman, San Pedro und Atitlan majestaetisch aus dem See. Jetzt ist es fuenf, Zeit zum Aufstehen, denn heute ist die Vulkanbesteigung angesagt. Also mit Guide durch einen herrlichen Nationalpark den San Pedro rauf, will sagen 4 Stunden Aufstieg und 3 Std wieder runter. Warum? Zum Einen des Wanderns und der Landschaft willen (gerade mit dem Fernglas sind seltene Tierarten zu beobachten) und zum Anderen um mir in der Ruhe und Einsamkeit in ueber 3000 m auch mal wieder Fragen zu stellen. Richtiger eigentlich, lernen Fragen zu stellen. Da ich sie mir natuerlich nicht allein beantworten kann, schreibe ich sie nieder, stelle sie in den Raum. Heute ist es mal die Stille, nicht zu verwechseln mit der Ruhe, dem voelligen Relaxen, einem tiefen Aus- oder Durchatmen, nicht dem Gefuehl der unglaublichen Entspannung, nein, es ist die Stille. Besser gefragt, ist die Stille eigentlich zu hoeren? Ich schaue vom San Pedro auf den Atitlansee, das Land der Mayanachfolger Cakchiqueles und Tzutuhiles, erobert durch die spanischen Conquistadoren Herman Cortes und seinen Offizier Pedro de Alvarado und erst 1821 aus der spanischen Kolonialherrschaft entlassen und lasse in dieser Ruhe die Vergangenheit auf mich wirken. Ist das denn nun Stille oder ist das nur eine Interpretation des Begriffes Stille? Tuesday, March 28. 2006Atitlan, der schoenste See der Welt
Es naht der Sonnenuntergang, ich sitze im Cafe Sunset und trinke einen erfrischenden Suero con rum, der sich herrlich perlend an das sanft geschwungende Glas schmiegt. In ungemeiner Schaerfe und Klarheit schwenkt mein Blick von der Vulkanlandschaft San Pedro zum Toliman und bleibt beim Atitlan haengen. Ich habe das Gefuehl, die Berge mit den Haenden greifen zu koennen, ja in ihnen aufzugehen. Die Sonne schickt leise ihre letzten Strahlen verspielt ueber den tiefblauen See. Wie funkelnde kleine Sterne surfen und gleiten sie ueber die Wellen und Kaemchen des sich kraeuselnden Wassers. Die Berge wirken gegen den wolkenlosen Himmel wie gemalt und die weissen Idigenadoerfer glitzern wie kleine Diamanten. Es ist so, als haben sich die Vulkane mit Diademen schmuecken lassen. So praesentiert sich stimmungsvoll und romantisch der Atitlan See in seinen schoensten Rot-Orangefarben (und jetzt zitiere ich den Reisefuehrer: "vorausgesetzt, man hat nicht das Pech, an den wenigen nebeligen, verregneten, bewoelkten und kalten Tagen am See zu sein").
Und so ist es leider. Dieser Tag heute erfuellt all die Dinge, die nicht zu einem Sonnenuntergang passen. So entspringt die vorangegangene Beschreibung meiner Phantasie und ist leider keine Realitaet. Es ist kalt, es regnet, wir frieren uns hier den Ar... ab, appropo, der Cocktail schmeckt nach salzigem Seifenwasser. Also kann ich keine Stimmung beschreiben und es bleibt die Zeit fuer Fakten: Seine Entstehung verdankt der Atitlan See der vulkanischenn Taetigkeit entlang der Kuestenkordillere der parallel zur Pazifikkueste das ganze Land durchzieht. Das Seebecken, heute 130 qkm gross ist ein Einbruchkessel, der sich durch Abdaemmung allmaehlich mit Wasser gefuellt hat. Die Vulkane San Pedro (3020 m), Toliman (3158 m) und der namensgebende Atitlan (3537) liegen kreisfoermig um das Wasser. Der See liegt 1562 m ueber dem Meeresspiegel und der Name heisst so viel wie "Ort mit viel Wasser". Wie es scheint bezieht sich das auch auf den Himmel. Die Vulkane gelten als erloschen, auch Atitlan der zuletzt 1853 ausbrach. Zu erwaehnen sei noch der beruechtigte Fallwind Xocomil, der am Nachmittag zu erhoehtem Wellengang fuehrt und den einheimischen Fischern in ihren kleinen Booten starke Probleme bereitet. Der Name Xocomil stammt aus der Tzutuhil-Sprache und bedeutet so viel wie "die rasende Schnelligkeit der Daemonen". Laut der Ueberlieferng der Indigenas sind das die Seelen des Cakquichel-Prinzen Utzil und seiner Geliebten, der Quiche-Prinzessin Zacar. Utzil stuerzte sich in den See, nachdem Zacar, die er zuvor von den Quiche geraubt hatte, in ihrem Versteck von Hyaenen zerfleischt wurde. Meine Thoeorie ist aber, dass alle Indigenas bei stroemendem Regen fluchend am See sassen und sich diese Dinge einfach ausgedacht haben. Wir koennen das jedenfalls nachvollziehen, haben jetzt nicht die beste Laune und zeigen nun noch zwei Beispiele von Architekten, die wohl ebenfalls im Regen sassen und auch so ihre Probleme hatten. Friday, March 24. 2006Das Lachen eines Kindes
Ein Grund meiner Reise ist eine immer wiederkehrende, fast quaelende Unruhe. So, wie ich mit grossem Spass die Reiseberichte verfasse und mit Tatendrang in einen neuen Tag gehe, so liege ich oft nachts lange wach und gruebele vor mich hin. Nun, dieses alternative Reiseprogramm gehoert dazu.
Was mir sehr nahe geht, mich erfreut, aufruettelt, mich aus dem Alltaeglichen reisst, mein Herz lachen laesst, sind Kinder und bestimmt sehe und suche ich da viel: Thomas du hast immer gedacht, beobachten zu können. Aber sind es nicht Kinder, Menschen die dir noch nie begegnet sind, die dir die Augen oeffnen. Ein Kind, das schreit, bringt seinen Unmut zum Ausdruck, die Mutter beugt sich zum Kind und hoert zu. Zusammenhänge, die zu beobachten sind, die Freude machen. Konditioniert ist kein Kind auf das Schreien, denn dann ist nicht nur der Schrei da um etwas zu bekommen. Es entwickelt sich der Schrei zum Eigenen und damit zu einem neuen Leiden. Der Schrei ist alt, wird immer älter, ist einfach uralt, aber damit eine Konditionierung. Wenn wir den Schrei verstehen, dann ist der Schrei auch aufgelöst, respektive, löst sich auf. Das ist das, was Munsch erreicht hat, was jeder Künstler erreichen kann, an das Unbewusste gehen, denn dann erreicht der Sinn sein Ziel. Doch lass mich bitten, auch mein Ziel zu erreichen, und doch wohl mit lautem Schrei. Ein Kind lacht im Spiegel, weil es sich lachen sieht und es ist das Leben, das das Leben lachenswert macht. Also fragt die Kinder, denn die haben das Lachen nie verlernt. Nur mit dem Lachen kann der Mensch durch das Leben gehen. Er muss die Sprache nicht verstehen, denn das Verständnis liegt im Gesicht. Trägst Du ein Lachen im Gesicht, trägst Du die Welt im Herzen. Es ist so einfach und auch so genügsam, mit dem Lachen auf den Lippen trägst Du Dein Leben leicht durch die Nacht. Ich lerne lachen und lerne damit die Sprache der Kinder (danke Aaron, danke Soraya, danke Lisa). Und wenn Du die Sprache der Kinder gelernt hast , dann beherrschst Du alle Sprachen. Beherrschen ist bestimmt nicht der richtige Ausdruck, sondern Du verstehst die Sprache der Kinder. Kinder zu verstehen, heisst die Welt zu verstehen. Du brauchst kein Erwidern des Lachens, kein Verständnis, denn das ist Verlangen (damit Leid), Du brauchst und das meine ich aus tiefstem Herzen ernst, Du brauchst das Lachen eines Kindes. Im Lachen eines jeden Kindes findest Du Dein Lachen, Deine Ernsthaftigkeit des Lebens und wenn die Dir nicht präsent ist, dann begleitet Unruhe, Missmut, Disharmonie und vieles mehr Deinen Weg. Und das ist nicht nötig, denn das Leben ist schön. Schau in das Gesicht eines Kindes und das Leben steht mit seiner ganzen Schönheit vor Dir. Thursday, March 23. 2006Grenzwertig
So, nun ist es so weit, wir fahren von Mexico nach Guatemala. Um sechs in der Frueh wurden wir abgeholt. Nach 4 Stunden Fahrt kamen wir an den mexicanischen Grenzort Frontera Corozal. Hier waren die Formalitaeten mit den mexicanischen Behoerden in 2 Minuten erledigt.
Dann ab aufs Boot und ne halbe Stunde ueber den Fluss Rio Usumancinta. In Bethel zum Grenzposten Guatemalas. Es gab ein freundliches Buenos Dias, ein Lachen und den Stempel. Nach 6 Stunden staubiger Fahrt ueber Holperpisten die Ankunft in El Remate (Gruss an das Planungsbuero Zimmermann). Mit einem herrlichen Blick auf den Lago Peten Itza den Sonnenuntergang genossen. Am naechsten Morgen um fuenf aufgestanden und nach Tikal gefahren. Ohne lange Umschweife (weil auch schon genuegend darueber geschrieben wurde) einfach nur ein Erlebnis der besonderen Art. Auf den Wegen durch den dichten Regenwald haben wir im Dschungel das Reich des Jaguars, die Heimat der Bruellaffen und Tukane erkundet. Tikal (die ersten Bauer liessen sich hier 600 v. Chr. nieder) hat waehrend seiner langen, bewegten und ereignisreichen Geschichte die gesamte Maya-Welt beeinflusst und ist das groesste Zeremonialzentrum des Maya-Landes. Auf einer Flaeche von 16 qkm kartographierten die Archaeologen 3000 Gebaeude und 151 Stelen (davon 32 Hieroglyphen). 70% der ausgedehnten Ruinenstaette sind immer noch vom Regenwald ueberwuchert (hier mal ein Dank an Frank Herrmann vom Looseverlag, denn da schreibe ich ziemlich viel ab). Zum Abschluss noch ein kleiner Einblick in die Riten der Maya und Indigenas. El 21 de Marzo ist der Beginn des Primavera, welcher an dieser heiligen Staette von den Schamanen gefeiert wird. Sie nehmen Dir die Aengste und das koerperliche Leid und verbrennen es in der Opferstaette. Meine Freunde, ohne dass ich in einen Kessel (mit was auch immer) falle, ohne jeden Zweifel an meinem Bewusstseinzustand, mir gab der Schamane viel zum Nachdenken, so dass mit dem heutigen Tag kein Bier mehr getrunken wird. Es kann natuerlich auch meine Eitelkeit sein, und die deckt sich nun mal nicht mit dieser kleinen Wampe, die mir eigentlich gar nicht gefaellt. Nun habe ich noch wenige Tage, an denen ich zumindest einen Cocktail trinke, aber dann ist auch Sabine weg und der richtige Ernst des Lebens beginnt. (Danke Bruno, es ist immer ein Freund da, der einem den rechten Weg zeigt). Tuesday, March 21. 2006Mexico-Chiapas-Palenque
Mitten im dichten Dschungel liegt verborgen und geheimnisvoll diese untergegangene Mayastaette. Sie ist mit den bis jetzt gefundenen Tempeln in ihrer Groesse und betoerenden Schoenheit unverwechselbar. Ihre Glanzzeit erlebte sie im 7. Jahrhundert unter zwei Herrschern; Hanab Pakal und Chan Balum. Die Grabstaette von Hanab Pakal (615-683 n. Chr.) wurde erst 1952 entdeckt. Ohne Uebertreibung zaehlt sie zu den wichtigsten und beeindruckensten Funden auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Der Deckel des massiven, mit reichen Reliefs verzierten Steinsakrophags zeigt die bedeutensten ikonographischen Bilder aus der Welt der Maya. "Der Weltbaum Wakah Kan, auf der Spitze der Vogel Itzam-Ye als Symbol des Himmels".
Zu den bedeutensten Pyramiden hier zaehlen der Templo de las Insripciones, der Templo del Conde, der Templo del Sol sowie der Templo de la Cruz. Sie alle gruppieren sich um das Zentrum dieser einmaligen Ausgrabungsstaette dem El Palacio, ein Komplex aus mehreren Gebaeuden die sich um vier Innenhoefe gruppieren, ueberragt von einem quadratischen Turm der einmalig in seiner Art ist. Aus architektonischer Sicht ist in dieser Anlage besonders die gewaehlte Ueberdachung der Mayas zu erwaehnen. Da sie nicht die Deckenabstuetzung mit Saeulen kannten, wurde bevorzugt von den Baumeistern der damaligen Zeit das allgemein bekannte Kragsteingewoelbe zum Einsatz gebracht. Das brachte es mit sich, dass die Dachkaemme kunstvoll unterbrochen wurden, um Gewicht vom Dach zu nehmen. Im Mai 1994 wurde ein weiterer Tempel entdeckt. Nun ist es ja so, dass Palenque am Rande der Ebene von Tabasco liegt. Klettert man auf einen der Tempel, dann ist die Naehe dieser nur zum Teil freigelegten Staette fast koerperlich zu spueren. Und geht man weiter in den Dschungel, liegen ueberall Steine, die darauf hindeuten, dass hier laengst noch nicht alles freigelegt wurde. Besonders bemerkenswert war der Gang durch das Innere der Pyramiden. Und dann, ich kann es jetzt immer nur noch unter dem gewaltigen Eindruck einer Entdeckung von uns erzaehlen, geschah es. Es war der erlebte Traum eines jeden jugendlichen Abenteurers. Durch das Verschieben eines Steines unter gleichzeitigen Beruehrung des Kragsteingewoelbes oeffnete sich eine steinerne Tuer. Wir nahmen allen Mut zusammen und betraten einen kleinen schmalen Gang. Und damit legte sich eine unbeschreibliche Energie frei. Denn auf einmal stand nicht nur die Mayakultur spuerbar im Raum, nein, hier vermischten sich die verschiedensten Glaubensrichtungen. Aus einem hellaufgluehenden fluoreszierenden Nebel bildete sich unter Waka Kan und Itzam-Ye ein drehendes Rad aus Brahma, Vishnu und Shiva. Und es war, als wuerden wir in diese unglaubliche Kraft mit aufgesogen. Wir hatten das Gefuehl, von der Entstehung, der Erschaffung, des sich immer wiederholenden Lebens, der Bewahrung, neue und alte Geburtsorte, der Zerstoerung, die Erleuchtung zu finden und noch so vieles mehr. Ploetzlich schlug die Tuer zu und wir standen wieder im Gang. Es war das Gefuehl getraeumt zu haben, sich aber nicht mehr erinnern zu koennen. Ein Erlebnis, worueber ihr wahrscheinlich lacht und den Kopf schuettelt. Auch wir lachen, aber mit dem Wissen einem besonderen Moment beigewohnt zu haben. Und vielleicht war es ja doch nur die Phantasie. Aber so ist es nun mal in Palenque. Saturday, March 18. 2006San Christobal de las Casas
San Christobal de las Casas es una de las ciudades coloniales mas bellas de Mexico, que aun conserva sus tradicionales iglesias, plazuelas, calle empedradas, techos de teja roja, casas con patios llenos de flores, bellos edificios construdios entre los siglos XVI y XVII monstrando diversos estilos arquitectonicos, entre estos figuran el barroco, el plateresco y el neoclasico.
Natuerlich ist der kulturelle Teil eine Sache, daneben war gestern auch mal Reiten angesagt. Wir also ab auf die Ponte Rosa und dann ging es 2 1/2 Stunden die Berge rauf und runter, durch ausgetrocknete Bachlaeufe und den finsteren Tann. Mein Gott, warum habe ich keine Reitstunden genommen. So ein Wechsel von Trab auf Galopp und dann die Zeiten wo du auf dem Pferd einschlaefst, weil es einfach mal keine Lust hat. Das geht einem auf die Nuesse (sozusagen). Ich glaube, ich revidiere meine Aussage, dass ich wohl mal frueher ein Indianer war. Oder ich war die blindeste Nuss, die Fury je gesehen hat. Ich reite teilweise noch langsamer als ich Motorrad fahre und die alten Kumpels werden jetzt denken, das geht doch gar nicht. Oohhhh wohl. Nun das Pferd ging auch ab und an richtig ab. Ergebnis: ich bevorzuge im Moment mal sehr weiche, mindestens 80 cm dicke Polster. Und was passierte dann bei diesem flotten Ritt, die Frisur war voellig in den Fritten. Also am naechsten Tag den Friseur mit dem dicksten Ledersessel gesucht und dann lag Winnetou mal wieder gut im Haar. Wednesday, March 15. 2006Laguna Chacahua
Vor drei Tagen haben wir uns per Bus und Boot auf die Reise gemacht, ein riesiges Naturschuztgebiet 50 km nordwestlich von Puerto Escondido, zu besuchen.Eine Lagune die mit dem Boot durch endlose Mangrovenwaelder yzu erreichen ist. Begleitet von den unterschiedlichsten Wasservoegeln tauchten wir in dieses Erlebnis ein.
Und was soll ich sagen, kaum angekommen dachte ich mit Sehnsucht an eine schnuckelige Insel im Mittelmeer. Die kleine Cabana in in rot und blau gestrichen, liess Erinnerungen hochkommen. Und morgens am Strand zu sitzen und den Sonnenaufgang zu beobachten, ein beeindruckendes Erlebnis. Ja und dann auch noch der sportliche Teil; das Joggen ging zwar nicht um den See, aber mindestens genauso lang den Strand herunter(noch laenger, eigentlich unendlich lang). Das war Hochleistungssport par Excelence. Und dann der frisch gebratene Fisch am Nachmittag und dazu ein Klitzekleines Cervezachen, liebe Freunde ich beneide Euch schon um den Wonnemonat Mai. Corona (Mexico) gruesst San Miguel (Espana). Saturday, March 11. 2006Der Sitzplatz
Leise Reisen und auch Danke sagen:
Nun komme ich zu weiteren, tiefer gehenden Beweggruenden meiner Reise. Und bei diesen Beschreibungen kann es schon mal drunter und drueber gehen. Aber so sollen sie sein meine Gedanken; frei und nicht immer unbedingt strukturiert,sondern das beschreibend was gerade in mir arbeitet. Es ist eben nicht nur das Entdecken unbekannter Laender, ihrer Kulturen und Lebensformen, sondern auch das Zugehen auf neue Aufgaben (z.B.das Thema Sprache) und ebenfalls das Beobachten und die Wahrnehmung einer Person. Und von diesem Erleben erzaehle ich ebenfalls, auch wenn es halt mal sehr privat werden kann. Jetzt gerade sitze ich hier in 2500 m Hoehe und habe einen wunderschoenen Blick in ein Tal der Sierre Madre. So wie meine Beine an der Bruestung baumeln, so gleitet ruhig meine Seele in die unendlichen Weiten. Obwohl ich hier sitze, fliege ich doch einem grossen Vogel gleich, leise in die Berge. Es ist ein neuer Tag, aber was bedeutet das? Was ist ein Tag, was ist neu? Ist denn der Tag schon eine Konditionierung, weil die Zeit als Quantität ebenfalls konditioniert ist? Gibt es den Begriff Tag, wenn Zeit Qualität hat? Ist Zeitqualität eine Konditionierung? Ich spüre ein nein? Darüber nachzudenken ist etwas Neues, nichts geprägtes, etwas was sich entwickelt durch Gedanken. Es ist, wie auf eine dünne Schicht Eis zu gehen, aber mit der Sicherheit getragen zu werden. Es ist das Gefühl sich in zwei Welten aufzuhalten. Die reale Welt, die geprägte, die sichtbare; die Welt der Gedanken aber ist unscharf, ist ahnend, ist Unsicherheit, ein Erkunden, ein in sich hinein-Tasten, und trotzdem bleibt die Sicherheit auf dem dünnen Eis zu stehen. Es ist die Ruhe im Herz, kein Gedanke der abschweift, der Altes herausholt, der Narben aufbrechen lässt. Ich danke Gott für diese Momente, ich sage zu wenig danke. Danke sagen, heißt aufmerksam werden, Aufmerksamkeit im Herzen und im Geist zu tragen; heißt damit dankbar im Leben zu stehen. Mit der Verbindung Kopf, Geist und Herz als Einheit zu spüren, der Versuch diese Einheit in den Körper gleiten zu lassen. Es gibt nur wenige Momente, wo ich dieses Gleiten spuere, und das ist dann der Augenblick wo ich mich in die Luefte schwinge und sich eine unglaubliche Freude in meinem Herz ausbreitet. In diesen Momenten schiessen mir die Traenen in die Augen und ich weine vor Glueck. Und ich sage auch all den Menschen danke, die es mir ermoeglicht haben zu gehen (und hier auch nochmals danke fuer die vielen Geschenke und die schoene Geburtstagsparty), so dass ich mir keine Gedanken ueber Miete, Konto und die taeglichen Dinge des Alltags zu Hause mehr machen brauche. Und ein besonderes Dankeschoen gilt einem mir sehr nahestehenden Menschen, der mich gehen liess, obwohl es weh tat. Aber da sie mich aus und mit ihrem Herzen gehen liess, kann sich Neues in meinem Herzen oeffnen. Und wenn sich in diesem Moment aus den dunkelgruenen, ruhig im Wind wiegenden Kiefernwaeldern ein blauer Papagei in das glitzernde Sonnenlicht schwingt, dann ist das hier wohl der richtige Sitzplatz. Wednesday, March 8. 2006
Oaxaca, Monte Alban
Zu den Zeiten des Unterganges der Mayastaaten ging auch ein anderer Stadt-Staat unter: Monte Alban, der zeremonielle Mittelpunkt der Zapoteken im Tal von Oaxaca, das sich auf halbem Weg zwischen dem Maya-Territorium und dem Tal von Mexico befindet. Die Geschichte von Monte Alban beginnt im 7. vorchristlichen Jahrhundert und wird von uns und einigen Archaeologen in fuenf Abschnitte unterteilt. Die ersten beiden (500 v.Chr.-200 n.Chr.) fallen in die praeklassische Zeit, der dritte (200-900 n.Chr.) in die klassische und der vierte und fuenfte (900-1521) in die postklassische Zeit (gaehhhhn)... In dieser Periode wird Monte Alban dann nicht mehr von den Zapoteken, sondern wie allgemein bekannt, von den Nachfolgern, den Mixteken, beherrscht. Die Namensgebung stammt von den Spaniern, die, wie einige Wissenschaftler glauben - und in diesem Fall koennen wir uns dieser Meinung uneingeschraenkt anschliessen, Monte Alban von dem zapotekischen Wort danibaan ("heiliger Berg") ableiten. Seinen Hoehepunkt erreichte Monte Alban waehrend der Jahre 200 und 900 nach Chr. Dass die Mayas sich das Tal von Oaxaca ausgesucht hatten, war kein Zufall, denn es ist weit und breit das fruchtbarste Gebiet, mit angenehmen Temperaturen bei genuegend Niederschlaegen. An dieser Stelle haben die Zapoteken einen schwerwiegenden Fehler begangen - ohne den Zapoteken nahe treten zu wollen: besonders um die Mittagszeit brutzelt die Sonne sehr kraeftig auf die Plattform und die Vegetation ist braun und verbrannt. Dies fuehrte dann auch dazu, dass das Machtzentrum der Zapoteken unterging. Nach wie vor ist es Jahrhunderte spaeter aeusserst beeindruckend die Fragmente dieses Stadtstaates zu sehen. Allerdings ist nur noch das Zentrum der Stadt, das politische und religioese Herzstueck vorhanden. Am meisten faszinierte uns der abgeflachte Berggipfel (750m x 250m), die Gesamtanlage des religioesen Zentrums und die Aussicht ueber die Taeler. Heute sind wir in den Bergen bei den 7 Zwergen, d.h. in San Jose del Pacifico. Dieser Ort ist bekannt fuer seine Kiefernwaelder und halluzinogenen Pilze. Und wenn wir letztere mal kosten sollten, gibt es morgen mehr von der Biene MAYA Tuesday, March 7. 2006
Nun die ersten herzlichen Gruesse aus Oaxaca,
da sind wir gestern abend angekommen (uebrigens Mexico ist zeitlich immer 7 Stunden frueher). Hinter uns liegen 4 Tage Mexico City. Und ich kann behaupten, wir haben fast alles gesehen -Sabine behauptet steif und fest, wir haben ALLES gesehen-. Das heisst aber auch jeden Tag um sechs aus den Federn, ja und um acht abends fielen wir nach 14 Stunden tot ins Bett. Gut, von acht bis neun ging noch das ein oder andere Corona (und noch ungefaehr 7 andere leckere Sorten Bier). Wir haben die groessten Museen und Ausstellungen besucht, die Geburts- und Lebenshaeuser von Frida Kahlo und Diego Riveras gesehen und auf uns die historischen Plaetze und Kirchen wirken lassen. Natuerlich war die Catedrale Metropolitana, der Templo Mayor, der Palacio National, Santo Domingo, Palacio de las Artes, das Museo Nacional de Antropologia nur ein Teil unserer Besichtigungen. (Mir sind eben 2 Seiten abgestuerzt, jetzt schreibe ich alles neu und auch kuerzer). Auch der Bosque de Chapultepec (4 qkm Gruenflaeche), die Ausgrabungsstaette Teotihuacan und die schwimmende Gartenstadt Xochimilco (heisst auf Nahuatl Ort, wo die Blumen wachsen,). Zu dieser Stadt (sie verbreitet jedes Wochenende eine berauschende Karnevalsatmosphaere und ist fuer viele Besucher das unvergesslichste Erlebnis, das Mexico Stadt zu bieten hat) kann es auch eine /besser 2/ andere Meinung geben. Hector (mein/unser Spanischlehrer) hat uns ebenfalls diesen Tipp gegeben (Hector wir haben noch ein Woertchen miteinander in einem Jahr zu reden). Ich schaetze die Mexicanische Kultur und moechte die mexicanische Karnevalsfeier auch nicht beleidigen, aber, dieser Umzug durch den Ort war nicht laenger als ein Wagen im Rosenmontagszug. Er war auch nicht witziger (kaum zu glauben aber das geht), um es kurz zu fassen, der Koelner an sich braucht Xochimilco nicht wirklich. Neben diesem gesamten Programm haben wir einen Sparziergang von San Angel nach Coyoacan gemacht und dabei in einer bezaubernden Wohngegend die schoensten Anwesen Mexico Citys auf uns wirken lassen. Die mexicanische Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Hoeflichkeit ist nicht in Worte zu fassen. Ob im Bus auf der Strasse, in den riesigen Maerkten, in der Metro und ich weiss nicht wo sonst noch, gab es Hilfe und Tipps. Das liegt bestimmt auch an Sabines hervoragenden Sprachkenntnissen, denn immer kommt sie schnell ins Gespraech und immer geht es weiter. Auch als mir am letzten Abend ein Inlay heraus fiel; am naechsten Morgen wurden wir durch die Stadt weiter gereicht um einen Zahnarzt zu finden. Der Arzt oeffnete frueher die Praxis, der wartende Patient liess mich vor und schwups war alles wieder in Ordnung und der Bus nach Oaxaca wurde erreicht. Selbst in den einfachen Bussen melden sich die Leute und machen darauf aufmerksam wann und wo wir aussteigen muessen. Es ist eine neue Erfahrung so viel Liebenswuerdigkeit zu erfahren. Nun ist das kulturelle Geschehen ja nicht mein einziges Anliegen. Es sind Erinnerungen an die Jugend, wenn ich in einem Zimmer liege mit 6 Stockbetten, einer Dusche die ich mit 40 Chilenen teile (also ich teile sie wenn sie laeuft). Es ist nicht die Bequemlichkeit einer eigenen Wohnung, aber dieses Teilen heisst auch teilnehmen. In einer grossen Markthalle an der Garkueche das Leben einer 30 Millionenstadt zu atmen und mit zu erleben, das ist zumindest fuer mich eine neue Form auch Zwaenge zu verlieren, Aengste zu erkennen, mich nun auch mal in eine fremde Sprache zu stuerzen (und wir alle wissen was ich fuer ein Sprachgenie bin). Nun fragt Ihr Euch bestimmt auch mal, Mensch Dinter wann kriegst Du die Kurve und zeigst uns auch mal paar Bilder. Ok, aber mit meiner verfi.... Kamera gelingt es noch nicht die Bilder in den Computer zu bekommen. Aber da ich deswegen ja nicht den riesen Hals kriege und ich hoffe, dass bald die ruhige Art der Mayas abfaerbt, wird es mir gelingen. Ich bin da guter Dinge und glaube an mein technisches Verstaendnis und hoffe in der Zeit auf Eure Geduld. Das die ersten Worte, dass naechste Mal hoffentlich mehr Bilder und neue Erkenntnisse. Seid gegruesst Thomas Thursday, March 2. 2006
So nun bin ich fix und fertig in mexico angekommen, leider aber nicht mein Gepaeck. Ich werde dass hier aber aussitzen und wenn ich ein Jahr warte. Ist kein wirklich pannender Eintrag, mehr hat sich aber noch nicht getan
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