Von Cairns aus ging es entlang dem Daintree River Richtung Cape Tribulation. Hier gibt es eine nicht zu endende Artenvielfalt der Flora in dem Daintree- und Tribulation Nationalpark. Auf Land noch unbekuemmert, ist das Schwimmen im Fluss und Meer in diesem Gebiet gefaehrlich. Nicht nur das es diese schnell zu begreifenden Schilder gibt, nein die Viecher sind tatsaechlich ueberall vorhanden.
Dann gibt es natuerlich noch die Verkehrsschilder, die auch andere Tiere schuetzen, wenn die Geschwindigkeit reduziert wird. Neben dem Schutz bieten die tropischen Regenwaelder ernste Ruhe, unergruendlichen Dschungel, nie zu zaehlende Mangroven und das Tarzanleben pur.
Aber nicht nur Tarzanfilme annimieren hier zu unerhoerten Mutproben, nein auch jeder Baumstamm (und unter sich die lebensgefaehrlichen Schlangen) laedt zum hier neuen und den wahnsinnskick bringenden Dschungelsurfen ein.
Auch wenn ich zugegebener Massen nicht immer in unbedingt maennlicher Position im Dschungel als zweiter Indiana Jones gelten kann. Dass ich aber nun wirklich ein richtiger Machomann sein kann, und dieses im Camperstuhl auch wirklich auslebe, zeigen folgende Bilder. Denn es gibt fuer mich bzw. uns ein neues Fortbewegungsmittel, denn ihr habt euch bestimmt schon gefragt, wie wir ueberhaupt hier her gekommen sind. Nun ja, wir
gehoeren seit einer Woche zur Familie der Camper. Und ich kann euch versichern, eine schoene Sache. Da luemmel ich so in meinem Campingstuhl herum, das Buexchen Bier in der Hand und Frauchen macht in der Campereigenen Kueche Kaeseigel und Schnittchen mit Aepelschloot (Kartoffelsalat) und reicht alles dienstbeflissen dem grossen Meister aus dem Bus.
Dann, wenn sie mit einem strahlendem Laecheln vor mir steht und sagt: Wuermchen das Essen ist fertig, ja dann koennte die Welt fuer mich fast in Ordnung sein. Warum fast, weil mich irgendwie das Wort Wuermchen stoert. Wieso Wuermchen? Beim blaettern im Dictionary (ich haette Woerterbuch geschrieben) stiess die blonde Wahnsinnsfrau auf die Worte saussage and worm. Da mein Englisch wie bekannter weise nicht perfect ist, wurde daraus ein deutsches Wuermchen.
Ueber Anlass und moegliche Beweggruende von Ariane schreibe ich hier nix, weil ich sonst irgendwie komisch da stehe, und ich euer Grinsen direkt vor mir sehe. Also liebe Freunde, keine weitere Erklaerung, bitte aber auch keine moeglichen Fehlinterpretationen.
Jetzt bin ich etwas abgeschweift, denn bei der o.g. Kuestenlandschaft geht es um Kulki. Das ist der traditionelle Name von Cape Tribulation, so wie ihn die Angehoerigen des Kuku-Yalanji-Stammes nennen. Den europaeischen Namen (Tribulation=Leiden) gab im Jahr 1770 Captain Cook, weil er ein Riff uebersah und sank. Diese Region ist unter Schutz gestellt, gehoert so zur World Heritage Area. Hier an dieser Stelle laeuft der tropische Regenwald bis in den Suedpacific, eine Situation die auf der Erde fast einzigartig ist.
Aber da ein Camperbus auch von der Bewegung lebt, geht es ununterbrochen durch Queensland weiter. Also ab durch die Hurrican geplagten Waelder, zum Strandparadies Mission Beach. Das kleine Dorf bietet knackige Weissweine und den traumhaftesten Palmenstrand an der Nordostkueste. (Bin heute morgen so lange gelaufen bis ich Blasen an den Fuessen hatte, und der Strand war lange noch nicht zu Ende).
Aber nicht nur der Strand ist einzigartig. Trotz unseres geringen Budgets gibt es einfach noch traumhafte Unterkuenfte. Und dazu gehoert die Jugendgerberge Treehouse, die sich wunderschoen in den ueppigen Regenwald einfuegt. Hier laesst es sich in der Haengematte mal richtig laessig angehen.
Laessigkeit ist aber nicht die Triebfeder unserer Urlaubsplaene, zumal noch endlose Straende, einsame Inseln und die unbeschreiblichen Korallen des Great Barrier Reefs warten.
Jetzt muss ich aber mal zu meinem Nachbarn leicht duemlich, freundlich rueber grinsen, denn der hat gerade ne neue Palette Bier angeschleppt (was uebrigens die Haupttaetigkeit hier auf dem Campingplatz ist) und vielleicht ist ja da noch nen Flaeschchen fuer mich dabei.