Auch die schoenste Camper Tour muss sich mal dem Ende entgegen neigen. Damit geht dann allerdings auch der Urlaub mit Ariane zu Ende. Und dass, obwohl ich mich auf den Whitsunday Islands begonnen habe, als der grosse Macker zu fuehlen.
Herrlichste Inseln, das Boot schauckelnd auf dem Wasser, alles am Ruder im Griff und die grossen Segel oeffnen sich, denn sie teilen die Weite des Himmels. (Ja, da werde ich doch ein wenig groessenwahnsinnig und sage nur: Mein Boot, meine Inseln, meine Frauen)
Das kaum ausgesprochen, wird natuerlich sofort bestraft. Aus lustig, tobend, schoenen Zeiten werde ich mit Gewalt in den Boden gerammt und sofort im Sand gekreuzigt. Waehrend ich dann zusammengefaltet ueber meine Sprueche nachdenke, verschwindet mein Traum langsam im Hintergrund. Da denke ich doch nur noch kleinlaut: Back mal kleine Broetchen und lerne dich in Demut zu beugen.
Aber auch in der neu gelernten Bescheidenheit zeigt sich Australien von der schoensten Seite. Geplant war Fraser Island, die groesste Sandbank bzw. Sandinsel der Welt. Durch Brandungsstroemung in tausenden von Jahren entstanden, hat sich hier mehr Sand angesiedelt, als dass die Sahara das mit all ihren Sandkoernchen uebertreffen koennte. Der ansaessige Kabi Aboriginal vor Ort nennt sie Gurri, die indigenen Butchulla K^gari, was beides soviel heisst wie die Paradiesinsel. Namensgeber waren James und Eliza Fraser die mit ihrer Stirling Castle 1835 vor der Westkueste Schiffbruch erlitten. In einer dramatischen Rettungsaktion wurde dat Eliza von einem Ex-Haeftling aus den Haenden der Aborigines gerettet.
Dieses Paradies ist 124 km lang bis 15 km breit, beherbergt 230 Vogel- und 25 Saeugetierarten, u.a. Fische die einem mit ihren Zaehnen nicht immer gut gesonnen sind, so dass Taucherinnen auf der Strecke bleiben.
Alles versteckt sich zwischen 220 m hohen Duenen (sandblows) in den Eukalyptusbaeumen, den riesigen Kaurifichten und dazwischen Farne und Palmen. Kurz gesagt, es handelt sich um einen kompletten Regenwald der hier einzigartig nur auf Sand waechst. Dazwischen bildeten sich im Laufe der Zeit herrliche Suesswasserseen, die sich auf einer abgelagerten undurchdringlichen Pflanzenschicht aus verotteten Blaettern und Zweigen gebildet haben und kristallklar zum Schwimmen einladen.
Eine Besonderheit ist das Fortbewegungsmittel hier. Denn es geht nur mit einem 4WD Gelaendewagen und den hochgelegt und mit zusaetzlichen Gaengen fuer schwerste Bedingungen ausgestattet.
Und trotzdem bietet sich immer die Moeglichkeit im Sand am Strand, oder wo auch immer stecken zu bleiben. Denn auf einer Sandinsel gibt es logischerweise auch nur Sandwege.
Und diese Wege waren von unserm Team zu bewaeltigen. Da ja bekannter Weise die Frauen erheblich mehr Ausdauer haben, bessere Autofahrerinnen sind (wie ihr lest werde ich lernfaehig, ist mir auch lieber als das Gesicht voll Sand), gab es in unserem internationalen Team nur Hendryk aus Schweden, Thomas aus Germany und weitere 9 Frauen aus aller Welt. Und waehrend der 3 Tage (uebernachtet wurde im Zelt) schafften wir die abenteuerliche Reise nicht ueber Stock und Stein, nein nur durch den Sand. Hauptverkehrsstrasse ist der teilweise 30m Breite seventy-five-mile Beach
an der Ostkueste, dass natuerlich nur unter Beruecksichtigung der Gezeitentabellen. Dann ist dieser Strand nicht nur Aufenthaltsort fuer viele Fischer, alle Fahrzeuge, sondern auch noch Landebahn fuer die Flugzeuge.
Und 75 km spaeter, am Idian Head, lauerten weitere Gefahren. Hier gab es unzugaengliche Berge zu erklimmen, mit Ausicht aufs das unendliche Meer, wo auch mal in der Ferne die Fontaenen der vorbeiziehenden Buckelwale (megaptera novaeangliae) zu sehen sind. Aber Abkuehlung brachte dann die sprudelnden Salzwasserbecken, genannt
Champagnerpools, eine der wenigen Gelegenheiten vor Ort, das Meer zu betreten. Denn neben den Quallen, toedlichen Stroemungen, haelt sich hier in unmittelbarer Naehe zur Kueste der eine oder andere weisse Hai auf.
Ja und dass es noch schlechtere Seefahrerer als Herrn Fraser gab, zeigen die folgenden Bilder, die ich mal versuche dramatisch, tanzend mit Bewegungen aus der Surfszene ins rechte Licht zu ruecken. Es handelt sich um ein ehemaliges japanisches Passagierschiff, die Maheno, welches 1935 durch einen Wirbelsturm an den Strand geworfen wurde.
Aber der Wagen rollt, weiter gings und so wurde Fraser Island von unserem Team souverain umrundet und verabschiedet.
Ebenfalls heisst es nun auch Abschied nehmen von Ariane (hier mal ein herzliches Dankeschoen an die Eltern, denn ohne sie waere dat Maedschen ja gar nicht da).
Aber adieu heisst in diesem Fall bis bald, denn am 2. November werden wir uns wieder gemeinsam fuer 4 Wochen auf die Reise begeben, um Thailand und Myanmar zu erkunden.
Ich habe jetzt aber erst mal noch bis Ende Oktober Zeit den Suedwesten Australiens unsicher zu machen. Starten werde ich in Melbourne. Dann solls ueber die Great Ocean Road (einer der schoensten, wenn nicht sogar die Schoente Kuestenstrasse der Welt) nach Adelaide gehen. Ja und wenns dann klappt geht ins Outback Richtung Alice Springs, denn da wartet die mystische Legende Uluru, genannt auch Ayers Rock.
Zum Abschluss meine ersten Eindruecke dieser grossen und doch irgendwie kleinen sehr sympatischen Weltstadt Melbourne, die ich jetzt erst mal erkunden werde.