Hallo liebe Freunde,
jetzt ist fuer mich auch die Sonne in jeder Hinsicht aufgegangen. Zum einen ist Ariane angekommen, zum Anderen hat sie die Sonne mitgebracht. Die Zeit ist vorbei, im stroemenden Regen allein, Tag fuer Tag stumpfsinnig in den Pacific zu starren, jeden Moment mit dem Gedanken mich vor den naechsten weissen Hai zu stuerzen. Der Urlaub hat begonnen, Waerme ist da. Allerdings haette ich meine Freude auch auf eine eben gehoerte typische Ausdrucksweise der Aussies zum Ausdruck bringen koennen die da so lautete: Baby, you could bring your ass here for me. Aber da ich nicht so gut englisch kann, sage ich lieber Outback wir kommen und das heisst aber auch, weg von jeder Zivilisation, hinein ins Abenteuer.
Aber erst mal gibt es ja noch Sydney.
Einer unserer Hoehepunkte der Besichtigungskultur ist wohl die Sydney Opera. Architektonisch gekonnt liegt sie an der Ostspitze des Circular Quay.
Im Jahr 1959 hat der daenische Architekt Jorn Utzon den internationalen Wettbewerb gewonnen. Ein staendiges Hickhack, was Koeln kann geht in Sydney allemale, mit dauernden Einmischungen der Politik liess im Jahr 1966 Herrn Utzton seine Griffel hinwerfen. Dem
Zusammenschluss australischer Architekten mit der errichteten Innenausstattung gelang mal ausser Kosten in Millionenhoehe nichts, denn die Inneneinrichtung war fuer eine Oper untauglich. Was solls, der Bau ist beeindruckend, die Auffuehrungen oft ausverkauft.
Und vor den Wellen dieses wunderschoenen Gebaeudes tummeln sich eine ungezaehlte Anzahl an Segelbooten und kleineren Jachten.
Aber nicht nur das Zentrum um diesen Bau hat seinen Reiz. Bei schoenem Wetter lockt einer der Straende in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Juwel des North Shore ist die schrill schraege Halbinsel Manly. Hier treffen sich in der sonnenverwoehnten Bucht die Surfer und Beachvolleyballer. Eine bunte Mischung die wir uns gern bei immer steigenden Temperaturen angeschaut haben.
Zu Sydney zitiere ich einen Reisefuehrer der die Stadt wie folgt besschreibt: ^Pulsierend, spektakulaer, frech, angeberisch, so versprueht diese Stadt ihren Glanz mit einer Eleganz wie ein aufgeputschtes Modell auf dem Catwalk. Diese multikulturelle Wahnsinnsstadt brodelt vor kultureller Energie und hat alles was man sich fuer ein Reiseziel nur wuenschen kann. Der spektakulaere Hafen ueber den sich eine sensationelle Bruecke spannt, das beruehmte Opernhaus, herrliche Straende vor rauschenden Brandungen. Jede Menge tolle Restaurants, hippe Kneipen und ein schraeges Nachtleben. Dazu Stadtviertel mit ureigenem Charakter. Eine Stadt die viele Reisende fuer ein Wochenende besuchen wollen und dann ein Jahr nicht mehr gehen. Sydney ist der perfekte Ort fuer relaxten Hedoismus, dekadente Betriebssamkeit und schrille Maetzchen^.
So, die Beschreibung des Reisefuehrers mag treffend sein, ich bin aber ein wenig froh die Stadt wieder zu verlassen. Mir ist sie viel zu laut, voellig ueberzogen in den Preisen und tatsaechlicch bietet sie fuer mich keine Geborgenheit. Aber mit meinem Urteil werden die 4,2 Millionen Aussies gut leben koennen. Und Ariane ist glaube ich schon im Flieger wahnsinnig geworden.
Das moechte ich auch nicht als Noergelei von mir verstanden haben, ist lediglich die Meinung eines Reisenden zu diesem Moloch.
Aber der Wind traegt uns ja weiter und so geht es jetzt nach Cairns wo ein Camper wartet und der wohl neue Abenteuer auf eigene Faust mit sich bringt. Wie so vieles neues auf der Reise, ist nun ein 3-woechiger Urlaub im Wohnmobil angesagt. Selbstverstaendlich mit schicken Campingstuehlen, wo sich Vadder und Mudda mal laessig reingekuscheln paar Bierchen schluerfen. Und trotz Auto moechten wir ein wenig die Wurzeln des Landes und ihre Ureinwohner naeher kennen lernen. Ich hoffe, das steht nicht im Widerspruch zu Kath Walker: ^In my dreams I hear my tribe laughing as the hunt and swim. But dreams are shattered by a rushing car by grinding tram and hissing train. And I see no mor my tribes^.
Wohl denn, nun sind wir mit dem Camper auf der Suche nach der dreamtime. Dieser Begriff steht fuer den Zeitraum wo Menschen, Tiere, Pflanzen, das Land und spirituelle Wesen erschaffen wurden und in einer engen Beziehung zu einander standen. Aus diesem komplizierten Miteinander entstanden Staemme, Gesetze, Richtlinien, Kunst und Sprachen. Zauber und Magie sind dabei ein wichtiger Bestandteil. Die Aboriginals glauben, dass jeder Mensch ein Abkoemmling eines Tieres oder einer Pflanze ist.
Tendenziell fuehle ich mich einem Weinstock hingezogen. Die Tage hier werden mir aber zeigen wo mich die Zeiten und ihre Traeume hintragen, wo ich meine Wurzeln finde