So, da bin ich wieder im normalen Leben, die Meditation ist vorbei.
Mal nicht in Triebel, nein diesmal waehrend der Reise und das in Neuseeland. 10 Tage nicht sprechen, 17 Stunden am Tag konzentriert auf den Beinen (davon 11 Stunden meditieren), das schlaucht ganz schoen.
Zur Meditationstechnik Vipassana (Goenka) kann und will ich nicht viel sagen, da findet ihr ausreichend Information im Internet, oder der Literatur wie z. B. Die Kunst des Lebens von W. Hart. Natuerlich koennt ihr auch an meine Mailadresse t.dinter@web.de schreiben.
Hier in Kaukapakapa laesst es leben. Die Einzelzimmer mit Blick auf den Wald waren klasse. Das Essen (vegetarisch) wie immer absolute Spitze, ja und besonders erwaehnenswert die Lage. Die Anlage abgeschieden in ein kleines Tal gebaut, so war die Natur immer praesent.
Diese Natur stand mir auch oft zur Seite. Schliesslich mache ich diese Meditation, weil ich mit einigen Sachen bei mir ueberhaupt nicht zufrieden bin. Um das Leiden zu mindern und viele Knoten der Konditionierungen zu zerschlagen, dafuer sind diese 10 Tage da. Was mir dabei alles durch den Kopf geht, gehoert hier nicht hin, wuerde wohl auch die Kapazitaet des Servers sprengen.
Allerdings moechte ich die Kraft der Natur beschreiben. Ich nenne es
Diesen Weg hierWenn Schmerz die Augen fuellt wie einen tiefen See
dann rauscht nebenan der Bach
und Du fuehlst Dich nicht allein
Wenn salzige Traenen ueber das versteinerte Gesicht laufen
dann kommt Sonne und Wind und trocknen es behutsam
und Du fuehlst Dich nicht allein
Wenn Angst die Kehle zuschnuert
dann oeffnet sich weit eine Lichtung
und Du fuehlst Dich nicht allein
Wenn altes Leid sich wie Schraubzwingen um die Brust legt
dann beugt sich schuetzend der Baumfarn herab
und Du fuehlst Dich nicht allein
Wenn mein Herz laut pocht und unruhig schlaegt
dann zeigt sich der ganze Wald
ich nehme mich selbst an der Hand
und fuehle mich nicht allein
Dann gehe ich unsicher diesen Weg
aber stolz wie ein Kind, dass seine ersten Schritte steht
und ich fuehle, dieser Weg fuehrt zurueck zu meinen Freunden
und ich weiss. ich bin nicht allein
Nun heisst es also wieder neue Wege gehen. Da fange ich doch mal mit dem Alkohol an, will sagen 2 Monate kein Alkohol. Auf das erste Glaeschen freue ich mich aber jetzt schon wie ein Schneekoenig. Denn es wird am 15 September mit Ariane in Sydney sein. Arpropo Schnee, denn waehrend ihr wahrscheinlich in der Sonne bratet, regnet und schneit es hier bei schweinekalten Temperaturen.
Mein naechstes Ziel soll nun das Surfen sein, wenn es ueberhaupt geht.
Da ich ja schon erkannt habe, dass ich wohl im frueheren Leben kein Indianer war (noch mal ein Bild aus grossen Reittagen in Mexico), vielleicht war ich ja ein grosser Wellenreiter. Und wenn dann die ersten Uebungsstundenstunden vorbei sind, zieht es mich zur blauen Welle und mein zweiter Vorname wird the Tubes sein.
Wahrscheinlicher ist es aber, dass ich mir mit den Armen ein Woelfchen gepadelt, hunderte Liter Salzwasser geschluckt habe, nie auf dem Brett stand und dann in Demut aber ein bisschen weiser, mich ans Ufer schleppe. Und so liege ich dann da, blicke ermattet auf den Pazifik zurueck und denke, dass ich wohl nicht dauernd die ewige Jugend suchen kann. Ja und dann stehe ich stolz auf, begreife dass ich im Augenblick lebe (Vipassana sei Dank) und verlasse erhobenen Hauptes den Strand. So habe ich mir auch eine Kugel gespart.
Zum Abschluss noch eine kleine Preisfrage
Was habe ich mit dem letzten Abschnitt gemeint
A= eine Werbesendung und wenn ja welche?
B= einen Roman und wenn ja welchen?
Die erste richtige Antwort bekommt von mir am 12. Februar 2007 im Spirit einen Mojito ausgegeben.
Jetzt erst mal Fuerti, wie eine liebe Freundin zu sagen pflegt.