Ja um 22.00 ging der Bus ab von Cusco Richtung Bolivien. Um 10.00 morgens sollten wir da sein. Nur, was war dass? Nach 2 Stunden mitten in der Pampas Stillstand. Die Strasse war gesperrt, wohl eine Demonstration. Na ja, wird wohl bald weitergehen. Von wegen. Die ganze Nacht gestanden, es wurde superkalt.
Als es dann gegen fuenf Uhr morgens langsam hell wurde, war die Strassensperre, errichtet aus Steinen zu erkennen. Es hatten sich mittlerweile auch schon sehr viele Fahrzeuge gestaut.
Die naechsten 4 Stunden zogen sich. Es hiess, die Sperre bliebe 3 Tage bestehen. Drehen war auch nicht moeglich, da die Strasse ueberall, vor und zureck, nach und nach mit Steinblockaden gesperrt wurde (wohlgemerkt die einzige Verbindungsstrasse). Es geht um die Agrarwirtschaft. Irgendwas scheint der peruanische Praesident in Amerika auszuhecken, was den einheimischen Bauern schadet.
Ist ja auch zu akzeptieren, trotzdem mitten in den Anden, ohne grosse Moeglichkeit der Verpflegung und nachts schweinekalt. Als versucht wurde Steine wegzuraeumen eskalierte die Situation. Es wurden Steine geworfen, ja sogar Steinschleudern eingesetzt. Eine Situation die langsam mulmig wurde. Als die Indigenas anfingen sich massiv gegenseitig mit grossen Steinen zu bewerfen, haben wir uns zurueckgezogen.
Da war sie, die Frage der Abwaegung. Nehmen wir unser aller Mut zusammen und ab durch das Krisengebiet, oder warten und dann moeglicherweise verhungern oder erfrieren. Wir wurden gewarnt, dass es beim Gehen durch die Landschaft schon zu Ueberfaellen gekommen ist. Hin und her ueberlegt, es war eine schei... Situation.
Augen zu und durch, also haben wir uns, acht Backpacker, zu Fuss auf eine weite Reise begeben. Es hiess, dass nach ca. 6 Stunden wieder ein Dorf mit Busanschluss zu erreichen sei. Bei mittlerweile extreme heissen Temperaturen sind wir los. Ehrlich, ich habe jeden meiner 22 Kilos verflucht. Obwohl das Schild auf ein Fussgehverbot hinwies und wir somit die peruanische StrassenVO verletzt haben. Das hat in dem Fall hat es ja keine Socke interessiert, weil wir nun mal allein auf dem Highway waren. Langer Rede kurzer Sinn, 5 Stunden spaeter, an weiteren Blockaden mit richtig dicken Steinwurfauseinandersetzungen hat uns ein Taxi aufgegabelt. Wir, wie gesagt 8 Personen, in den Pkw und 2 Stunden durch die Pampas zum naechsten Busbahnhof.
Nach 2-maligem Umsteigen haben wir dann am Abend die naechste Stadt erreicht.
Am naechsten Morgen um 7 zur Busstation, 3 1/2 Stunden Fahrt, die bolivianische Grenze war erreicht. Der Grenzwechsel ueberrascht mich jedesmalwieder aufs Neue, weil schnell und voellig unproblematisch.
Und es hat sich gelohnt. Copacabana ist fuer mich ein kleiner Formi Ersatz. Hier ist Wasser, Ruhe ja und auch ein Bier habe ich schon gesehen. Die Preise sprechen fuer sich, ein Essen 2 Euro, grosses Bier 90 Cent, Uebernachtung 2,5 Euro. So laesst es sich unbeschwert leben.
Der Ort schreit einfach danach nicht sofort wieder verlassen zu werden.
Und neben attraktiven Fussballdarbietungen und beeindruckender Architektur werde ich bestimmt noch weitere spannende Dinge auftun.
Von einem traumhaften Hotel mit Blick auf den See, laesst es sich eben so gut auf einem kleinen Steg bei einem Glas Wein erst mal aushalten.