Monday, January 29. 2007Adieu Laos
Hier noch mal paar Bilder aus Laos. Durch die Meditation waren es leider nur 2 Wochen in diesem freundlichen Land. Besonders gut gefallen hat mir Luang Prabang. Ein Ort, an dem der franzoesische Einfluss immer noch ueberall deutlich ist. Allerdings auch nicht zu uebersehen, die ungezaehlten Wats. (also ich habe sie gezaehlt, es sind 30). Da hier wenig zerstoert wurde, koennen die jahrhunderte alten Bauwerke immer noch bewundert werden. Hier verbinden sich alte Traditionen mit neugierigen Touristen, da wird auch schon mal zusammen gespielt. Alles ueberragend auf dem Berg, mitten in der Stadt gelegen das Phou Si.
Diese alte Koenigsstadt ist und bleibt das kulturhistorische Zentrum des Landes. Der Ort zieht Touristen aus aller Welt an und wurde 1993 unter Denkmalschutz gestellt, gehoert also zum Weltkulturerbe. Wie aus der Luft schoen zu sehen ist, liegt die Stadt Mekong sowie an der Muendung des Nam Khan. Eine Staette in dem immer noch viel renoviert und umgebaut, vieles verschoenert wird. So auch mein kleines schnuckeliges Hotel mit Garten. Aber irgendwann geht alles mal zu Ende, mit dem Flieger ging es aus dem Tal wieder zurueck nach Vientiane. Die Hauptstadt, die jederzeit hellwach ist. An der es sich aber am Fluss auch wunderbar relaxen laesst. Mit den letzten Bildern des einsamen Fischers in seiner konzentrierten Arbeit verlasse ich nach viel zu kurzer Zeit dieses ueberaus nette Land. Mit dem Bus ging es 12 Stunden von Vietiane in den Norden von Thailand nach Phitsanulok. Da ging es natuerlich am naechsten Morgendirekt zum Wat Phra Si Ratana Mahathat mit dem Phra Phuttha Chinnarat, eine der schoensten Buddhastatuen in Thailand. Nach ausgiebigen Besichtigungen der oertlichen Maerkte war ich bis oben hin vollgestopft. Nun ging es abenteuerlich mit dem lokalen Bus in die Berge auf der Suche nach meinem Meditationszentrum. Und siehe da, ich habe es auch gefunden. Jetzt sind die 10 Tage Schweigemeditation und taegliches Sitzen fuer 12 Stunden in edler Stille vorbei. Zurueck in Bangkok ist mir die Kao San zu hektisch, deswegen goenne ich mir noch fuer eine Woche einfach mal in einer Haengematte einen relaxten Urlaub auf einem Inselchen names Ko Lanta. Sunday, January 14. 2007*14. Januar 1957*
Heute steht nicht die Reise im Mittelpunkt. Heute denke ich an einen Menschen und seinen besonderen Tag. Fuer ihn mache ich nun eine echt laotische Kerze an. Mit diesem Mann wohnte ich seit Anfang der 80iger laenger in gemeinsamen Wohnungen, als mit bisher allen meinen Beziehungen zusammen. In ungezaehlten Naechten wurden damals zahllose Wodka Lemon getrunken, unendlich, undendlich dicke Tueten gedreht. Nicht nur dass, wir haben auch noch in verschiedenen Laeden gemeinsame Schichten geschoben, Frauen kreuzten unseren Weg, wir hatten sogar die gleichen Freundinnen, haben aus den Diskotheken zu Fuss endlose Strecken zurueck gelegt. Wir sahen Anfang der 90iger zusammen in glueckliche Kinderaugen, denn Aaron sass auf unseren Knien. Aber auch in einem sehr traurigen Moment stand mir dieser Mensch zur Seite. Leider war es uns damals nicht moeglich zusammen zu sprechen, Dinge zu sagen die einen stoeren, zu kritisieren, Kritik anzunehmen. So passierte dass, was dann eben in solchen Beziehungen folgt: Wir gingen auseinander, wurden uns fremd.
Aber ich konnte immer an seinem Leben teilnehmen. Sah, wie er ein toller, liebevoller und aufmerksamer Vater und ich denke auch ganz passabler Ehemann wurde. Ich sah und spuerte seine wachsende Reife. Ein guter Darsteller im Leben und auf der Buehne. Ich freue mich sehr, die glorreichen Vier bald wieder zu sehen. Da ich so langsam das Sprechen lerne, bin ich guter Hoffnung in knapp einem Monat auf meinen alten Freund zu zugehen und ihn wieder in den Arm zu nehmen. Die echt laotischen Reistoertchen habe ich fuer Dich schon bestellt. Nun ist auch noch ein Auto mit 50 roten Luftballons unterwegs. Da ich nicht glaube, dass sie Dich erreichen, wuensche Dir auf diesem Weg fuer heute und noch fuer viele Jahre Deines Lebens Freude im Herzen. Und wenn ich bis vor einem Jahr noch sehen konnte, wie zaertlich Du mit Deinen Liebsten umgehst, so wirst Du den Himmel auf Erden haben. Der 14.01.1957 bescherte mir jedenfalls einen guten Freund, einen Freund, den ich nie vergessen werde. HAPPY BIRTHDAY ALEX Wednesday, January 10. 2007Sabaai-dii guten Tag, gehts Dir gut
Das Land im Zentrum Indochinas besticht vor allem im Norden mit wunderschoenen Bergen und phantastischen Eindruecken am Mekong. Hier wird eigentlich jede Touristin, jeder Tourist von Kindern, den Eltern und den Urgrosseltern immer, wo auch immer, mit einem lachendem, freundlich singendem Sabaai-dii begruesst. Diese Begruessung wirkt nicht aufgesetzt, nein sie ist ohne was zu fordern, von Herzen freundlich. Die Freundlichkeit habe ich etwas verhaltener in Vientiane, spater intensiv in Vang Vieng genossen. Hier waren dann auch die ersten groesseren Reisfelder zu sehen, dieser Ort allerdings, hat sich erst durch Lonley Planet entwickelt. Weil, es bestimmen nur Traveller den Ort. Der Traveller an sich, dass muss ich jetzt mal deutlich feststellen, ist nicht unbedingt aufregend, noch moechte er viel erleben. Da hat jede Kneipe (die reihen sich hier wie eine Perlenkette aneinander) mindestens 2 fette Fernseher. Da laufen meistens ueberall unterschiedliche Folgen der Serie Friends, und ob ihrs glaubt oder nicht, es ist Sonntag mittag, die Laeden sind gut gefuellt, denn alle glotzen im Liegen auf den Kasten. Aber das ist natuerlich nicht allein Vang Vieng, sondern diese bezaubernde kleine Stadt ist umgeben vom zerklueffteten Bergen, hier hebt sich mit 2.820 m der Phou Bia hervor.Natuerlich ist auch ueberall der Mekong praesent. Der Mekong kann nicht nur im Boot sondern, und das ist hier der Hit, mit einem Treckerreifen bezwungen werden, was mir selbstverstaendlich zu kalt war. Aber hier mitten im Ort habe ich auch eine erste Durian bei der Durianfachverkaeuferin gegessen. Sie ist schon was besonderes, riecht leicht, und nicht zu verwechseln mit der Jackfrucht.
Besonders hat mir aber mein kleiner Bambusbungalow gefallen. Es ist auf dem Bild der ganz aussen. Mit kleinem Balkon und unverbaubarem Flussblick. Eine ganz einfache Ausstattung lediglich Bambus mit einer nagelneuen guten Matratze auf dem Boden. Hier liess es sich aushalten, wenn die Sonne sich mal wider am Ende des Tages hinter den Bergen verneigte. Ja, diese Moment geben sehr viel Stille und Tiefe im Herzen. Gestern habe ich mich um eine Stelle beworben. Auf der Phoudindaeng Organicfarm werden Hilfskraefte benoetigt. Im Moment allerdings nur Englischlehrer. Ich koennte eine Klasse uebernehmen, Lehrstoff ist der Beginn der englischen Grammatik. Ehrlich gesagt, da ich spuere, dass ich mich dann besser in die Klasse setze, als vor ihr zu stehen, ist es mit diesem Job nichts geworden. Allerdings auch nicht tragisch, so kann ich nochmals im Norden Thailands das Dhamma Abha Centre in Phitsanulok besuchen. Hier habe ich mich jetzt fuer meine 10 taegige Schweigemeditation vom 17. bis zum 28. Januar angemeldet. Denke, dass ist dann zum Ende meiner Reise nochmals eine gute Gelegenheit sich in der Ruhe zurueck zu ziehen um ein Jahr Revue passieren zu lassen. Danach werde ich wohl ueber Bangkok meine letzte Woche an einem Strand in Thailand verbringen. Leider macht mir mein Fuss noch Kummer, so dass lange Wanderungen in dieser wunderschoenen Gegend nicht moeglich sind. Auch fuehle ich mich zur Zeit irgendwie leer und einsam. Aber da kam doch tatsaechlich ein kleiner Freund vom Baum und spendete ein wenig Trost. Thursday, January 4. 2007LAOS
Kaum zu glauben, da faehrt mich Ariane noch im dicken Schneegestoeber nach Duesseldorf (es wurde der 01. Maerz des Jahres 2006 geschrieben), die Traenen kullerten bei mir nur so das Gesicht herunter und heute sehe ich mit geklaerten Augen das Ende dieser Reise vor mir. Nur liebe Freunde, das hier wird kein Resumee, das hier ist ein neuer Reisebericht, der da von dem gruenen Land der Laoten handelt.
Von Phnom Penh ging es mit dem groessten Flieger der Laos-Airlines ab in die Hauptstadt des Landes, Vientiane. Eine Hauptstadt, die mir in ihrer Gemuetlichkeit gefaellt. Gruen wohin ich sehe, wenig Verkehr, einfach alles ne Spur ruhiger. Die Stadt hat lediglich 200.000 EW, insgesamt leben in der volksdemokratischen Republik Laos auf 236.800 qkm sage und schreibe nur 5,6 Mio Menschen. Eingefasst von China im Norden, Kambodscha im Sueden, Vietnam im Osten, Thailand im Westen und Myanmar im Nordwesten gibt es tatsaechlich keinen Anschluss an das Meer. Dafuer hinterlaesst der Mekong von seinen 4.100 km Gesamtlaenge, 1.865 km in Laos. Nun, fuer die, die noch nicht gaehnen, 1.500 km davon bilden die Grenze zu Thailand. Also, das ist dass, was ich noch aus dem Geschichtsunterricht der Aufbaurealschule Niederichstrasse im Jahr 1969 behalten habe (nur nicht den Namen von dem alten Geschichtslehrer, aber ich bekam immer eine zwei, weil ich ein Junge war und vorn sass) den habe ich vergessen. Wenn ich mich noch recht an die damalige Zeit erinnere, gibt es auch noch die Fluesse Nam Ou 448 km, Nam Ngum 354 km, Sebanghieng 338 km and last but not least der Sekong mit 320 km. So, feinfuehlig wie ich bin, spuere ich beim Lesen schon gewisse Spannungen aufkommen und ich meine auch ein deutliches "Klugscheisser" herauszuhoeren. Nun ja, als gelernter Vermessungstechniker des Amtes fuer Agrarordnung Nordrhein-Westfalen, mache ich mich jetzt halt auf den Weg und werde die Zahlen ueberpruefen.Erst mal geht es aber ab in die Stadt. Da faellt und sticht mir doch als altem Parisgaenger der Patou Say ins Auge. Diese Kleinod liegt am Ende der Lane Xang und bestimmt herausragend das Stadtbild. Errichtet Ende der 60iger Jahre stand es in seiner Eigenschaft fuer die gloreichen Kaempfer der koeniglichen Armee. (An dieser Stelle koennte ich wieder eine Seite aus dem Reise Know-How abschreiben, spare ich uns aber). Jetzt steht dieser Betonklotz da und macht eigentlich nichts, ausser langsam zu verfallen. Ab und zu kommen paar Figuren auf die Ballustraden, tatsaechlich ist aber kein tieferer Grund dahinter. Allerdings bietet er eine wundervolle Aussicht auf die Hauptverkehrsadern und das gruene Vientiane. Mittlerweile wieder ganz passabel zu Fuss, ging es die Prachtstrasse weiter zum Denkmal des unbekannten Soldaten herunter. Hier mal in einer Darstellung der klassischen Stupa laotischen Stils. Nicht zucken, es erfolgt keine Abhandlung ueber die Stupis. Aber, ihr werdet es kaum glauben, natuerlich steht in unmittelbarer Naehe auch mal wieder ein That oder Wat herum. Nicht laessig werden Thomas, es handelt sich immerhin mit dem Pha That Luang um das imposanteste Bauwerk des Landes, gleich bedeutend fuer die Buddhistische Religion und die Souveraenitaet Laos. Somit auch das Wahrzeichen und deswegen selbstverstaendlich seit 1991 (manchmal koennte ich den Reise Know-How kuessen) im Staatswappen. Leider ist dieses That zichmal abgerissen, zerstoert und dann wieder aufgebaut worden. Urspruenglich aus Gold, wirkt heute nur noch seine gelbe Farbe. Allerdings den richtigen Sonnenstrahl abgewartet, duenket es mich, glaenzet es guelden. Ab jetzt verlieren sich meine letzten Worte einfach mal in einem fast useligen Zahlenwirrwarr. Aber, ich bin ja nicht umsonst im oeffentlichen Dienst, Ordnung muss nun mal sein. Da ruht die Stupa auf einem Sockel von 68 mal 49 m. Die beiden unteren Wandelgaenge wirken durch diese kleinen Zipfelmuetzchen leicht verspielt. Von mir persoenlich nachgezaehlt haben wir in der unteren Reihe 323, in der oberen Reihe 223 dieser Haeubchen. Weiter oben, da faellt das Zaehlen schon leichter, gibt es 30 Stupas. Selbstverstaendlich nicht zu vergessen, dazwischen 120 der Lotusbluete nachempfunde Foermchen. Ich komme nun zum Ende dieses an Spannung nicht mehr zu uebertreffenden Beitrages. Morgen dann mache ich mich auf die Suche des Wat Inpeng, Wat Ongtu und, aller guten Dinge sind drei, das Wat Si Muong. Und wenn ich nur einen Fluch hoere, dann gibts als Nachschlag auch noch detaillierte Beschreibungen des Wat Sokpaluang, That Dam, Wat Xieng Khuan und Wat Sisaket. Und fuer die, die so richtig gequaelt werden wollen, haette ich als I-tuepfelchen noch das Wat Ho Pha Keo. Fuer die Anderen mein Lieblingsphoto des Tages, einen wunderschoenen Vollmond, so wie er in Naturgold um 6.00 in der Frueh am 04 Januar am Himmel leuchtet. Monday, January 1. 2007Ist es das?
Diesmal ist es ein besonderer Jahreswechsel, denn heute muss ich deutlich das Alleinsein spueren. Ich liege in Phnom Penh, in der Boeng Kak Area. Ein voellig versifftes, von Backpackern stark frequentiertes Viertel, wo der Markt des Angebotes in jeder Form fast unbegrenzt ist. Frustriert habe ich so meine Runden gedreht und bin zu dem Schluss gekommen: Thomas, das hier ist nicht mehr deine Welt. Also lass ich dieses Viertel in das neue Jahr feiern und ziehe mich mit zwei Reclamheften zurueck. Ehrlich, da haette ich mir den Jahreswechsel schon schoener vorgestellt (ist natuerlich nichts persoenliches gegen die Reclamhefte). Aber, so ein Tag gehoert eben auch zur Reise. Jetzt liege ich nun also in der Stille der hereinbrechenden Nacht, am Ende des Jahres mal ohne Sylvester, auf dem Bett. Allerdings habe ich noch den letzten Sonnenuntergang am Strand vor Augen. Diese Stimmung trage ich mit meiner momentanen Gemuetsfassung ebenfalls in mir und das ist schoen so. Der Fuss ist dick und angeschlagen, das Gehen faellt sehr schwer, morgentliches Joggen somit unmoeglich. Allein sein, da kommen bei mir nochmals kleinere Depressionen hoch. Eben die Moeglichkeit zu lernen, ungeschminkt die Wahrheit zu sagen, mit den Gedanken nicht hinter dem Berg zu halten, mal selbst meinen Zwiegespraechen zu lauschen.
Ist es das? dem Alter entgegen gehen? An den duenner werdenden Beinen die unangenehme Blaesse, oder ist es am Arsch die dauernde Naesse. Die Fuesse, sie bilden sich aus zu hornhautquellenden Beulen, Augen mit Saecken, als wuerden sie ununterbrochen heulen. Apropo Sack, so langsam ziehen sich immer laengere Falten, am Bauch parallel bilden sich dicker werdende Spalten. Das Gesicht traegt den Alkohol deutlich zur Schau, Drogen geben den Rest, zum blaesslichen Grau. So moecht ich nicht leben, will viel dafuer geben, doch erzwungen nehme ich nur, meiner Lebenskraft leuchtende Spur. Die Gefuehle sind ehrlich und roh, tief aus dem Herz, sie stimmen mich froh. Entgegen halten versuch ich ein schuetzendes Schild, nicht in den jungen Jahren, nicht mehr so wild. Es ist die unaufhaltsame Reife, das Leben in der bewussten Vergaenglichkeit, zu wissen, es ist bald so weit. Weite wohin ich auch rief, der Ring um die Brust, schneidet ach ein, so tief. Erkennen wann das Leben sprueht, Leben im Alter nicht verglueht. Aufzuraffen, in sich selbst neue Grenzen zu schaffen. Freiheit die unverdraengt nur aus der Tiefe kommt, lass ungefiltert sie Dir den Kopf wegsprengen, beginne nicht in den Alkohol zu rennen. Halt Dich aus, mit all den Spuren des Aelterwerdens. Sei wach und das in jeder Stunde, fuehle fein, Hilfe ist nie der Wein. Unbeweglich mit pochendem Fuss, der blutende Zeh, ein freundlicher Gruss. Das ist mir gerade gegeben, so werde ich bewusster weiter leben, hochgestemmt, in den Tag geschrien, mit grollendem Lebensbeben. Sich mit Aengsten auseinander setzen, so werden sie im Innersten zerrieben, der Tag und das Jahr hat ein Ende, ich wuensche Euch aus tiefem Herzen ein wundervolles 2007.
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