Thursday, December 28. 2006Suedamerika : Asien zur Zeit unentschieden
Ja liebe Leserinnen und Leser, da wollte ich mal so richtig froehlich die schweren Taetigkeiten von Sabine und Thomas im Urlaub erzaehlen. Also haben wir uns die Kamera geschnappt und mal so dokumentiert was den Tag ueber ab geht. Da wir uns abends immer gegen neun verabschieden, jeder noch in sein Buch vertieft (ungefaehr 2 Minuten, dann wird geratzt), sind wir natuerlich Fruehaufsteher. Das heisst, die Sonne wird jeden Morgen um sechs begruesst, ein wenig Musik gehoert und dann geht es ab an den Strand. Jeden Morgen eine Stunde Joggen steht hier taeglich auf dem Programm. Und dieser Strand laedt zum Laufen geradezu ein. Nicht nur die verspielten ersten Sonnenstrahlen, nein auch zaertlichen Wellen begleiten uns taenzerisch durch den beginnenden Tag.
Auf dem Rueckweg gehts ab in die Fluten. Leider kann ich nicht gerade auf dem Wasser liegen (darueber aergere ich mich schon seit Jahren). Konnte ich genauer gesagt nicht, denn dank Therapeutin Sabine gelingt es mir nun mal hin und wieder. Aber damit nicht genug der Therapie. Jeden Tag 1 1/2 Stunden im Massagezentrum einer sehr guten Einrichtung, stehen um neun auf dem Programm. Da wird mein Kreuz durchgeknetet. Also ich will ja nicht uebertreiben, aber eine Limbostange in 80 cm Hoehe, stellt fuer mich heute kein Problem mehr dar. Probleme haben wir auch nicht beim Fruehstueck. In einem wunderschoenen Cafe lassen wir auffahren, was die Kueche hergibt. also mein Fruehstueck war ein Omlett mit Kaese und Zwiebeln, dann ein hausgemachtes Yogurt mit Honig und als kroenenden Abschluss ein kleines Kaesekuchstueckchen mit dunkler Beerensauce. Dann ab auf den Bock und ein wenig zur Entspannung durch die City, Richtung Strand. So ein Flaeschchen Chilenischer Weisswein, darf ja auch nicht Jahre lagern. Also 15.00 nachmittag und hoch die Tassen. Dazu natuerlich Tintenfisch, bis ich die Nase davon voll habe. Nach dem Essen ist dann ein kleines Schlaefchen oder auch mal wieder ein Blick in mein Dauerbrennerlesebuch angesagt. Ja und dann sollte ein schoener Urlaub mit dem letzten Abend seinen Abschluss finden. Geplant und das Ziel schon im Sinn, ging es Richtung Strand und Hotel, den Gin Tonic vor Augen. Ein Laecheln umspielte unser Gesicht, als wir die vollbeladenen Mopeds links und rechts ueberholten. Ja, dann gab es aber noch eine kleinere, eher ruhige Strasse. Genau diese Strasse ist auch der Anlass fuer den Titel dieser Seite. Denn auf den letzten Metern spielten die Asiaten doch noch Unentschieden. Denn mitten waehrend der Fahrt tauchte ein Moped mit 2 Cambodias auf. Sie guckten zu uns herueber, dann ein Griff vorne in den Korb, mein Rucksack sollte wohl die Besitzer wechseln. Leider hat Schweinchen Schlau (naemlich ich) den Rucksack gesichert, ohne sich ueber moegliche Konsequenzen Gedanken zu machen. Darum blieb er an unserem Moped, allerdings mit der Folge, dass wir uns so richtig aufs Ei legten. Sabine hat den dicken Zeh voellig blutig und ein kleiner ist hoffentlich nicht gebrochen (Sabine, schreib mal was der Doctor sagt), in meinem Knoechel ist ein Loch und von den ganzen aufgeschrammten Schulter-, Knie- und Beinpassagen will ich garnicht erst beginnen. Waehrend ich hier schreibe, pocht der Fuss wie wahnsinnig, denke das ich ihn wohl mal am Strand (heute aber ohne Wein) hochlege. Denn ich habe ja meine homoepathischen Mittel, die haben gestern abend schon gewirkt, ich hoffe damit ist es auch dann gut. So, ich hoffe, dass ueberfalltechnisch das Unentschieden fuer jede Partei zufriedenstellend ist (mir reichts jedenfalls). Am 31.12. werde ich nach Phnom Penh zurueckfahren. Denke, ich bin dann um neun wieder im Bett. Stehe ich aber um sechs in der Frueh auf, ja dann gehts bei euch mit dem neuen Jahr auf die Minute so richtig krachend los. Meine Freude an gekuehltem Sekt, Tanzen und ausgelassener Stimmung ist auf eurer Seite. Am 02.01.2007 gehts fuer mich dann ab nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos.Hier sollte ein 15 Tage Visum drin sein und Indochina wird erkundet. Nun denn, allen einen guten Rutsch wuenscht der Thomas Sunday, December 24. 2006Einsamkeit hat viele Namen
Einsamkeit hat viele Namen, aber meistens kein Gesicht. Oder anders ausgedrueckt:
Monotonie in der Suedsee, Melancholie bei 30 Grad. Einsamkeit, die kann hochkommen, wenn ich so am 24.12. abseits all meiner Braeuche, meiner Kultur, meiner gelebten 51 Weihnachtsfeste die Tage verbringe. Es ist nicht so, dass ich Weihnachten mit der katholischen Kirche oder diesem Glauben verbinde. Wenn das so waere, dann muesste ich diese Tage kategorisch ablehnen. Aber Weihnachten ist auch ein Geruch, eine Verbindung zur Kindheit, eine Vorstellung von knirschendem Schnee, knisterndem Feuer, grossen lachenden, erwartungsvollen und aufgeregten Kinderaugen, Plaetzchen backen in der Kueche, Gluehwein auf dem Weihnachtsmarkt, herrliche den Weihnachtsbraten begleitende schwer, samtige und vor allem viele Glaeser Rotwein. Gibt es hier nun mal nicht. Deswegen nuechtern ausgedrueckt, ist es eben alles eine Gewohnheit. Ja und, so ist es nun mal. Es ist auch, wenn ich es hier draussen in der grossen weiten Welt erlebe, nicht meine Liebste, mein zu Hause in der Naehe habe (sorry, ist natuerlich nicht gegen Sabine gerichtet, sind halt meine Gedanken bzw Empfindungen und der gemeinsame Urlaub mit Sabine ist wieder sehr schoen) ein Gefuehl der Einsamkeit. Allerdings winken mir die Reisbauern immer wieder freundlich zu. So wirklich allein ist man bei diesen freundlichen Menschen in Kambodscha auch nicht. Die Stimmung hebt sich natuerlich nicht deutlich bei der Besichtigung des Bokor-Nationalparks im Suedosten, in der Naehe von Kompot und Kep. Die einstmals herrschaftlichen Gebaeude dienten den Schoenen und Reichen, bevor sie Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Vietnam und den einheimischen Soldaten wurde. Aber auch ein treffender Platz, sich mit den eigenen Auseinandersetzungen herum zu schlagen. Da mir mein Leben und die damit verbundenen Gewohnheiten, respektive Konditionierungen bekanntermassen nicht gefallen, sind es eben keine klirrende Kaelte, kein Dauerregen und keine Weihnachtsbaeume, die heute meinen Tag begleiten. Am Ufer gruessen in majestaetischer, einfacher Erhabenheit die Fischerhaeuschen, fast magisch schillernd im Abendlicht. Es sind wunderschoene Fahrten ueber das Meer, begleitet von lachenden Fischerbooten, eine glaenzende, den Tag begruessende Sonne. Eben diese Sonne erwaermt die Herzen, verbreitet eine ehrfurchtsvolle Stille, wenn sie sich zur Ruhe zurueck zieht. Diese Ruhe streichelt auch die Seele. Laesst erkennen, hier ist es doch sehr schoen. Eigentlich so auffallend schoen, das es mir auf der Zunge liegt zu sagen: Mich laust der Affe. Aber eben nur fast. Und mit diesen sehr zwiespaeltigen Gefuehlen meinerseits, wuenschen wir allen Freunden ein frohes, aufmerksames und glueckliches Weihnachtsfest. Sunday, December 17. 2006AbgefahrenNach langer Fahrt ueber harte In der Sonne Denn nicht nur Krabben Heiss ist die Ware, sei es Benzin Dafuer baut er sich Unser Ziel ist aber nicht das Meer, nicht die Strasse nein wir freuen uns ueber alle Masse die Gleise sollen es sein und nur auf ner Plattform, da ist es fein Platz genommen nun sitzen wir in Ehrfurcht erstarrt ab jetzt aufgeregt in die Schienen vernarrt Abgefahren, 4 Stunden dauert die gewagte Reise ich glaube wir haben ne ziemliche Meise denn es gibt nur diese Gleise Der Dieselzug zeigt sich donnernd Immer froehlich und wach unser Zugbegleiter auf dem Mofa sass er allein als lonley rail-rider An jedem Bahnhof ein kurzer Halt fuer die Kinder ein Lolly wir ein Bierchen so richtig kalt Die Fahrt strengt an, mitten auf der Bruecke eine kurze Rast Essen auf Schienen ohne Eile und Hast Aber auch Kultur sollte es sein der Tempel, bewacht von Peter sowie Naga der Schlange er glaenzte im Sonnenschein Nun kriege ich aber die Biege das letzte Bild zeigt unser Bamboohotel davor wir, auf der neuen Liege Thursday, December 14. 2006Killing Fields
Als wir in Siam Reap das Landminenmuseum besuchten, wurde mir die Brutalitat und Sinnlosigkeit des Krieges deutlich. Noch deutlicher, wenn ich den Jungen zuschaue, wie sie Volleyball spielen, denn immer wieder ist jemand dabei, der sein Bein durch eine Mine verlor. Mehr als 10 Millionen Landminen wurden in Kambodscha in der Zeit von 1979 und 1991 gelegt. Dazu kommen ueber eine halbe Million Tonnen Bomben, die die Amerikaner verstreuten. Viele Organisationen arbeiten an der sehr muehseligen und kostenintensiven Beseitigung.
Der Kloss im Hals liess mich keine Luft mehr bekommen, als ich das S21 (S21 stand fuer Security Office 21, mit der Aufgabe zu verhoeren und alte Strukturen auszuloeschen) in Pnom Penh besuchte. Heute ein Museum, diente die ehemalige Toul Svay High School, dem rotem Khmer Regime in der Zeit von 1975 bis 1979 als Gefaengnis. Dieses Verhoer- und Folterzentrum lernten vor allem die gebildete Elite wie Aerzte, Lehrer, Militaerpersonal und ehemalige Regierungsangestellte, aber auch Kinder und Babys kennen. Bis 1500 Gefangene waren hier untergebracht. Die schwarz-weiss Bilder zeigen, wie brutal hier zu Werke gegangen wurde. Ganz ordentlich wurden alle Gefangenen fotographiert, mit Nummern versehen aufgelistet. Hier wurden ausserdem auch den jungen Soldaten im Alter von 10 bis 15 Jahren das foltern beigebracht, um sie auf den Krieg vorzubereiten. Ueber 13.000 Menschen sind hier gequaelt und zu Tode gepruegelt worden. Andere wurden Kopf ueber in einen Bottich getaucht und langsam ertraenkt. Der Stacheldraht vor den Balkonen verhinderte, dass sich die Gefangenen zu Tode stuerzten. Viele der Folterinstrumente sind noch uebrig geblieben und machen heute den Schwachsinn dieser Epoche unbarmherzig deutlich. Ebenso ist auf dem Schulgelaende noch die Balkenkonstruktion vorhanden, an dem die Gefangenen ins Wasser gestuerzt wurden. Die, die dieses grausame Martyrium ueberlebten wurden vor die Tore von Pnom Penh geschafft, den beruechtigten Killing Fields. 12 km suedlich von der Hauptstadt liegt Choeung Ek, wo die misshandelten Gefangenen von Toul Sleng hingerichtet wurden. Als den roten Khmer die Munition ausging wurden die Opfer erstochen, oder mit Spaten, Latten und Aexten zu Tode gepruegelt. Teilweise wurden sie hinter die Autos gebunden und zu Tode geschleift. Unter den Opfern waren sehr viele Frauen und Babys. Das Grauen hatte hier einen Namen, Choeung Ek, die Schaedelstaette wie sie auch genannt wird. Heute sind in dem 1984 erbauten Memorial die Gebeine von fast 9000 Menschen aufbewahrt. Im Jahr 1980 wurde begonnen 86 Massengraeber der Killing Fields freizulegen. Weitere 46 blieben ungeoeffnet. In der Sonne wirkt die nun huegelige Landschaft ruhig und friedvoll. Nur die Hinweisschilder machen auf die schrecklichen Ereignisse noch aufmerksam. Fuer mich ist der Baum an dem kleine Kinder zerschmettert wurden, der brutalste Ort. Warum ich das alles schreibe: Weil ich weinen muss, traurig und wuetend bin und mich frage, wo war ich da mit meinen Gedanken. Das alles geschah zwischen 1975-79, also, ich war damals ueber 20, ein erwachsener Mensch und hatte ueberhaupt kein Interesse an Geschehnissen dieser Zeit. Nun ist wohl meine Zeit gekommen aufmerksam zu werden. Nachzudenken ueber unsere Vergangenheit. Ich bin natuerlich nicht fuer die Taten meiner Eltern oder Grosseltern verantwortlich. Das nimmt mich aber nicht aus der Pflicht zu hinterfragen und nicht durch mein Schweigen zu vergessen. Ich spuere, die Reise hat auch die Aufgabe, dass ich friedvoller zurueck komme. Ich habe so viele Laender und Menschen gesehen; ueber ihren Lebensraum, ihre Geschichte nachgelesen. Es sind jetzt keine zwei Monate mehr und ich komme wieder nach Hause. Ich freue mich auf Deutschland, insbesondere natuerlich mein geliebtes Koelle, die Lebensgewohnheiten hier, mein zu Hause. Und ich moechte auf mein zu Hause stolz sein. Aber dazu muss ich mich erst mal mit mir und meinem Land selbst kritisch auseinander setzen. Leider fehlte mir in der Kindheit Kritik zu lernen, doch die Kindheit ist vorbei. Diese Reise hat mir die Moeglichkeit eroeffnet Dinge anzunehmen, kritisch, aber auch mit viel Freude durch mein Leben zu gehen. Jetzt freue ich mich erst mal ueber den Augenblick, der da heisst Sihanoukville. Hier lockt der Golf von Thailand mit 28 Grad. Waehrend die Wellen langsam mit den Fuessen spielen, versinkt die Sonne gluehend im Meer. Ein leise Plopp bedeutet, dass die Weinflasche geoeffnet wurde. Die Nase ist damit beschaeftigt die wunderbaren Gerueche der Kraeuter und des Knoblauchs mit dem Fisch und den Krabben vom Grill in Einklang zu bringen. Jedes dieser Ereignisse ist fuer sich ja schon schoen, Tatsache ist, hier geschehen sie alle in einem Moment. Sunday, December 10. 2006Angkor Wat- oder das Kirnen im Milchozean
Nach Myanmar heisst nun das naechste Ziel Kambotscha. Jetzt fuer einen Monat wieder im Team, hat ja gut geklappt in Mittelamerika, mit Sabine.
Die Grenzformalitaeten waren schnell erledigt und dann hinein in ein neues Abenteuer. Transport und Wohnmoeglichkeiten fielen direkt ins Auge. Allerdings auch bemerkenswert eine Dependence der Fachhochschule Koeln. Da kamen nochmals Erinnerungen hoch, an herrliche 16 Semester Architektur-Studium. Warum solange? Weil ich damals mit meinem Freund Alex mehr Zeit im Colombo verbracht habe, als an der FH. Alex, der mir so oft zur Seite stand, wenn ich von seltsamen Herren Gertraenke ausgegeben bekommen habe, bis ich fast besinnungslos und willenlos war. Aber der gute und starke Freund Alex hat mich vor unerwarteten Ueberraschungen bewahrt. So, das also zur FH. Aber Cambiodia hiess erst mal Angkor Wat. Da war natuerlich auch Ta Prohm mit seinen besitzergreifenden Baeumen, die Steingesichter von Bayon, Bayon mit den 54 Gesichtertuermen oder Banteay Srei mit der aeusserst filigranen Ornamentik und der Weiterentwicklung der Ziergiebel. Und ueber allem trohnt natuelich dat Angkor Wat, gegruendet von Indravarman I gegen Ende des 9 Jahrhunderts. In den weiteren Jahrhunderten taten die regierenden Koenige wie z. B. Dharanindravarman I oder Suryavarmann II ein weiteres, um den Bau des Staatstempels Angkor Wat mit Entwuerfen und grossartiger Architektur als ein Meisterwerk imposant zu gestalten. Die kuenstlerische Gestaltung jener Zeit war von herausragender Bedeutung. Allein Angkors Flachreliefszenen in der dritten umlaufenden Einfassungsmauer, mit seiner Saeulengalerie, zeugen von der ausserordentlichen Geschicklichkeit ihrer Schoepfer. Sie nehmen epische Ausmasse an und lassen die spaeteren Steinmetzarbeiten vergleichsweise grob und unsachmaessig erscheinen. Und immer wieder sind es Motive aus dem Hinduismus. Ich koennte hier jetzt mit den Goettersagen von Krishna, Indra, Brama, den Affengoettern Valin und Sugriva uvm ganze Seiten fuellen. Und dass alles natuerlich unter der Sichtweise der Khmer-Kunst. Da so eine Beschreibung moeglicherweise zu leichten Konzentrationsschwaechen fuehren koennte, nur eines der beliebten Themen. Es handelt von dem Kirnen des Milchozeans. Da diese Schoepfungsgeschichte aus dem Epos Bhagavata Purana stammt, ist sie u.a. die Lebensgeschichte Krishnas. Wie ihr alle wisst, handelt es sich bei unserem Freund Krishna um einen Avatara, also die Verkoerperung des Gottes Vishnu. Da nehmen also die deva -seines Zeichens Gottheiten- und die asuras -Daemonen- in feindlicher Haltung gegenueber Aufstellung, um am Berg Mandara den Ozean zu kirnen. Ich gehe mal davon aus, dass die Allgemeinbildung so weit vorhanden ist, dass jedem klar ist, hier soll amrita produziert werden. Amrita, das Elixier der Unsterblichkeit. Also beginnen die Streithaehne, an der Schlange Vasuki hart zu ziehen, da diese sich um den Berg Mandara geschlungen hat. Vishnu als Oberschiedsrichter weisst auf den sportlichen Wettkampf hin und bittet beide Parteien gleichmaessig zu ziehen. Die ganze Sache laeuft aus dem Ruder, der Berg beginnt zu sinken, Vasuki spuckt toedliches Gift. Damit hat nun keiner gerechnet, die deva und asura drohen vernichtet zu werden. Brama der Schoepfer bleibt da nicht aussen vor und bittet Shiva das Gift zu trinken. Shiva befolgt den Rat, das Gift verbrennt seine Kehle und faerbt diese blau. Waehrenddessen stuetzt sich Vishnu -hier ist eben Teamgeist gefragt- in Form einer Schildkroete den Berg Mandara. Dieses Dreamteam schafft es also, dass sich das Kirnen fuer weitere 1000 Jahre fortsetzt. Und damit laeuft die Produktion von amrita endlich an. Die Sache hat natuerlich einen Haken, denn die asura reissen das Elixir an sich. Ich kann Euch fuer die Fortsetzung nur so viel verraten, das Vishnu in der Gestalt von Maya -hier handelt es sich nicht um die gleichnamige Biene- zur Hilfe eilt. Klar, das so ein Kirnen weitere Spaetfolgen hat, die da waeren, das zur Entstehung mythicher Wesen wie die drei-koepfige Airavata, die Goettin des Reichtums Lakshimi auch die himmlischen Taenzerinnen -apsara- gehoeren. Ihr seht, ein sehr aufwaendig in den Stein gemeisselte Geschichte, aus der dann wohl spaeter auch die Comics entstanden. Insgesamt gibt es in diesem Tempel 8 Geschichten, aber die restlichen sieben muesst ihr euch schon selbst anschauen. Ebenfalls anzuschauen sind die Hinweisschilder. Wo die Stehtoiletten noch Usus sind, da kann das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen mit unterschiedlichen stillen Oertchen wohl auch zu Missverstaendnissen fuehren. Thursday, December 7. 2006Ein Tag am Meer
So Myanmar die vierte und letzte. Wie kann so ein schoener, kulturell erlebnisreicher und doch anstrengender Urlaub besser beendet werden, als am Meer mit seiner Liebsten in einer Bambushuette? Also ab ans Meer, es ruft die Bamboocasa am Strand von Ngwesaung Beach. Selbstverstaendlich duerfen hier die Heiligtuemer nicht fehlen, so finden sich zwei kleine Stupas auf dem Felsen direkt am Strand.
8 Stunden von Yagoon entfernt, liegt an der Westkueste, ein 15 km langer, wunderschoener, feiner Sandstrand der geradezu nach Jogging schreit. Es waren herrliche, entspannte 5 Tage, die ich mit Ariane in wunderbarer Atmosphaere ausklingen liess. Die Bambushuette stand direkt unter Palmen, vor uns oeffnete sich weit das Meer. Das Beste aber war die Temperatur. Ich gehe ja ungern unter 26 Grad zu Wasser. Dieses Meer muss von Buddha hoechstpersoenlich geschaffen worden sein. Seines Zeichens und Namens Andaman See, umscheichelte unsere Haut mit geschaetzten 31 Grad. Also raeckelten wir uns genuesslich am Strand, leider verging die Zeit dabei wie im Flug und der Abschied nahte. Waehrend die Krokodilstraenchen unablaessig kullerten, trat meine geliebte Freundin den Heimflug an. Eines habe ich bestimmt noch nicht gelernt: naemlich etwas, dass tief in meinem Herzen einen Platz gefunden hat, gehen zu lassen. Aber da heisst es eben zu lernen damit zu leben. Das Leben geht also weiter und heisst fuer die naechsten 4 Wochen Cambodia und da mal wieder Tempel bis zum abwinken, seines Zeichens Angkor Vat. Saturday, December 2. 2006Mandalay, die alte Koenigsstadt
Die Stadt mit dem klangvollen Namen liegt im Zentrum Myanmars. Als ehemalige Koenigsstadt ist sie mit 1 Mio Einwohner die 2. groesste Stadt des Landes. Ihr Name leitet sich von dem Pali Wort mandala (gute Ebene) ab. Grosse Schriftsteller wie Amitav Ghosh (Der Glaspalast), Somerset Maugham und Orson Wells (Burmese days) liessen sich vom Charme dieser Stadt inspirieren. Und selbstverstaendlich darf "Freedom from Fear and other", geschrieben von Aung San Suu Kyi, nicht unerwaehnt bleiben. Die mittlerweile 60zigjaehrige fiel dem Militaer immer wieder unangenehm auf. Ueber 50 Ehrungen erhielt sie im Ausland, die wohl bekannteste im Jahr 1991, den Friedensnobelpreis. Allerdings hat ihre kritische Haltung der Politik gegenueber auch unangenehme Folgen. Von 1989 bis 1995 stand sie unter Hausarrest. Da ihre heftige Auseinandersetzung mit der Regierung hohe Wellen schlug, wurde sie nach einem Ueberfall auf ihren Konvoi im Jahr 2003 wieder festgenommen und seit dem steht sie wieder unter Hausarrest.
Wo wir schon bei den Buechern sind: Sehr alte und grosse Buecher die alle Dimensionen sprengen befinden sich in Mandalay. Sieben Jahre, 6 Monate und 22 Tage brauchten 200 Kunsthandwerker um die gesamten Tipitaka (Die 3 teiliege Lehre Buddhas) auf 729 Marmortafeln zu verewigen. Genannt wird dieses Werk auch Palikanon (drei Koerbe). Waren diese Tafeln anfangs noch mit Metallschirmen geschuetzt, erhielten sie spaeter jede eine kleine Pagode. Abgefasst in Pali, war der Schriftzug im Herstellungsjahr 1868 noch vergoldet. Heute ist er nur in schwarz ausgemalt. Da ich als Fremdsprachenspezialist natuerlich auch Pali beherrsche, wollte ich mir das Werk mal kurz zu Gemuete fuehren und auf etwaige Rechtschreibefehler pruefen. Allerdings liess das unser Urlaub nicht zu, denn selbst wenn ich jeden Tag 8 Stunden gelesen haette, waere ich 450 Tagen spaeter fertig geworden. Auftraggeber war Koenig Mindon, der im Rahmenn der fuenften Buddhistischen Synode von 1871 zum Gedenken an Buddhas 2.400 Todestag geladen hatte. Waehrend dieses Treffens rezitierten 2400 Moenche den gesamten Text der Tipitaka, um sich danach auch auf eine einheitliche Fasssung zu einigen. Ebenfalls unglaubliche Ausmasse sollte die, mit Baubeginn von 1790 geplante Mingun-Pagode erreichen. Koenig Bodawpaya liess mal viel tausend Sklaven schuften um diese riesen Stupa mit Kantenlaenge 72 m und einer Hoehe von 50 m zu errichten. Geplant waren 152 m Hoehe. Nach dem Tod des Koenigs wurden aber die Plaene erst mal zur Seite gelegt. Als dann auch noch 1840 ein Erdbeben das Gebaeude stark beschaedigte, war es um den Groessenwahn geschehen. Allerdings ist sie noch zu besichtigen und kann wohl als der hoechste, in Ziegelsteinen errichtete Aussichtsturm, bezeichnet werden. Direkt nebenan steht die, mit einer Hoehe von 3,7 m, Umfang 15 m, unterer Durchmesser von 5 m und einem Gewicht von ueber 90 Tonnen, groesste funktionstuechtige Glocke der Welt. Die Glocke im Kreml uebertrifft sie zwar, ist allerdings gesprungen und hat daher nicht mehr den urspruenglich bestimmten Klang. Bis dahin habe ich ja alles meinem Guide geglaubt. Nur, die groesste Glocke der Welt, da war der koelsche Jung aber nicht mit einverstanden. Auf meinen Einspruch, die groesste Glocke der Welt haengt natuerlich im Dom zu Koelle und heisst der dicke Pitter, liess er nicht gelten. Wir einigten uns schliesslich auf unendschieden, denn Pitter ist mit 25 Tonnen die groesste freischwingende Glocke der Welt, waehrend dieses, noch nicht mal Bimmelgloeckchen, in Mingun mal laeppisch nur mit einem dicken Stab von aussen geschlagen wird. Geschlagen musste ich mich aber bei der naechsten Sehenswuerdigkeit geben. Dem 5 Tonnen schweren Tempelgong hatte ich nichts entgegen zu setzen. Dieser Tempelgong gehoert zur Mahamuni Pagode. Hier ist die mit Abstand meist verehrte Buddha Statue des Landes untergebracht. Als das Hauptpilgerziel wird sie auch ununterbrochen mit Gold beklebt. Mit 3.8 m Hoehe verliert diese einstige Bronzefigur so langsam die Form. Mehr als 2,5 cm dick am Arm, auf der Brust kleben stolze 35 cm. An der Stirn haengen mehr Edelsteine als sonst irgendwo. Auf dem Weg von Bagan nach Mandalay passierten wir den Mount Popa. Hier liegt mitten auf der Bergspitze eine Klosteranlage, in der sich munter die Affen tummeln. Der erloschene Vulkan erreicht eine Hoehe von 1518 m. Der aus dem sanskrit stammende Name bedeutet Blume, was wohl an der sehr ueppigen Pflanzenwelt liegen mag. Hier am Fusse des Berges erfahren wir von einer weiteren sehr bedeutungsvollen Glaubensrichtung im Buddhismus. Dem Glauben an die Natgeister. Seit langem schon trieben sich geheimnisvolle Okkultisten und Alchimisten im Wald herum, immer auf der Suche nach lebensverlaengernden Kraeutern. Und hier sind auch im laufe der Jahrhunderte Geister jeglichen Coleurs aufgetaucht. Eigentlich gbt es 3 Typen, die Ahnen, ortsgebundene Hausgeister und Naturgeister. Nat hat seinen Ursprung in der Palissprache und bedeutet Herr oder Beschuetzer. Ein Nat kann eine verstorbene Persoehnlichkeit, eine legendaere Figur oder auch eine Hindu-Gottheit sein. Mal eben erwaehnt Bobogyi und U Shin Gyi, sie beschuetzen die Wasserwege des Ayeyarwady-Deltas. Oder auch Eindwin Nat, er ist mit Maung Tinde identisch, fuer den immer eine Kokusnuss geopfert wird, die auf einem kleinen Altar liegend, geschmueckt durch rote Stoffe und Blumen, in keinem Haushalt fehlen darf. Bevor das hier alles zu einer riesen Ahnengalerie mit tausend Kommatas (die ich wahrscheinlich auch noch dauernd falsch setze) wird, nur kurz eine Geschichte zu uns Eindwin Nat. Vor langer Zeit begab es sich, dass im Koenigreich Tagaung ein junger Mann lebte. Seines Zeichens Schmied war er unglaublich stark, denn unter seinen Schlaegen bebte die Erde. Weil er so gut gebaut war, wurde er nur "der Stattliche" genannt. Dem Koenig gefiel er nicht, den das Weichei fuerchtete und neidete ihm seine Kraft und Staerke. Also was macht so ein Mann in dieser hohen Position: Er gab den Auftrag den Schmied zu toeten. Maung toetet 7 seiner Meuchelmoerder auf einen Streich und verschwand in den Waeldern. Darauf machte sich der Koenig an die huebsche Schwester des Schmiedes heran. Er ehelichte das holde Engelein und lud Maung zur Hochzeitsfeier ein. Kaum den Koenigspalast betreten wurde dieser festgenommen, an einen Sagabaum gebunden und verbrannt. Seine verzweifelte Schwester schrie auf und lief weinend ebenfalls ins Feuer, wo beide unter grossen Schmerzen starben. Nur das Gesicht der Frau blieb unversehrt. So bekam sie spaeter den Namen Goldgesicht. Die Geister der Geschwister lebten im Baum weiter und brachten allen, die sich im Schatten aufhielten, Unglueck. Darauf befahl der Koenig den Baum zu faellen, um ihn dann in den Ayewardy zu werfen. Hier trieb er flussabwaerts. Schneller als der Stamm weitertrieb, verbreitete sich die ungluecksselige Geschichte im Land. Als sie den Stamm Thiripyitsaya nahe Mandalays ereichte, liess der dortige Koenig Thinlikyaung den Baum bergen und die besten Holzschnitzer arbeiteten zwei Figuren daraus. Die beiden Statuen nannte er Mahagari (Herrscher des grossen Berges) und brachte sie zum Mount Popa. Hier leben sie noch heute und werden von den anliegenden Dorfbewohnern gehuldigt und verehrt. So kann also jede Person die eines ploetzlichen Todes stirbt, sei es Krankheit, Unfall oder Mord, zu einem Nat-Geist werden. In Myanmar gibt es 37 dieser Geister. Oberhaupt ist Thagyamin, der den obersten Hindugott Indra darstellt. Unter dem Namen Sakka wird er als Schutzherr des Buddhismus verehrt. Wie stark dieser Geisterglaube noch verbreitet ist, konnten wir an unserem Guide sehen. In Naehe der dargestellten Figuren wurde er leiser, ja in den Raeumen selbst sprach er auch nicht ueber sie. Das bringe Unglueck, sagte er uns spaeter, als er uns auf einer Pagode sitzend, die hunderttausendste Natgeschichte zum Besten gab. Also wenn Interesse da ist, paar Geschichten haette ich noch drauf. Besser gesagt Ariane, denn sie hat immer freundlich zugehoert, waehrend ich schon mal unhoeflich und geisesabwesend in der Nase bohrte. Das geht natuerlich nicht, da bekam ich von meiner Holden erst mal den Ellbogen voll in die Seite und dann, wie man so in Koeln sagt, ne richtige Zigarre angemacht. Ich bin ja lernfaehig und haenge an meinen Rippen, deswegen war ich von da an der aufmerksamste Zuhoerer ueberhaupt Und dann ging es mit der Pferdekutsche Richtung Inwa. Inwa (Eingang zum See) ist eine alte Koenigsstadt die im klassischen Pali Ratnapura (Stadt der Edelsteine) genannt wird, auf birmanisch Yadanabon heisst, waehrend sie im Ausland unter Ava bekannt ist. 20 km von Mandaly entfernt, ist es ein idyllisches Doerfchen. Heute ist vom Bagyidas Palastanlage nur noch der Nanmyin Wachturm erhalten. Er wird auch der schiefe Turm von Inwa genannt. Mit schlottrigen Knien bestiegen, bietet er eine wunderschoen Rundblick ueber den Ayeyarwady. Noerdlich des Turms steht das Maha Aung Mye Bonyan Kloster. Mit seiner traditionellen Holzarchitektur dient es heute noch den Moenchen und als Schule. Eines der schoensten Kloesster liegt 5 km der Sonne entgegen, inmitten der koeniglichen Reisfelder. Die 1834 errichtete Anlage besteht nur aus Teakholz. Getragen wird die 57m lange und 31 m breite Konstruktion von 27 maechtigen Teakholzstaemmen, deren groester 18 m hoch und 3 m Umfang aufweist. Mit diesen ernsteren Bildern endete auch der Ausflug Mandalay. Aber was ist eine Reise ohne Strand? Eben, also wurden wir im Anschluss direkt an den Ngwesaung Beach gebracht. Hier hatten wir Zeit und Ruhe ueber die vergangenen sehr ereignisreichen Tage nachzudenken. Bald mehr davon, mehr von einem Meer das tatsaechlich an die 30 Grad Wassertemperatur hatte. Friday, December 1. 2006Einbeinruderer und Langhaelse
Die Einbeinruderer und die Langhaelse befinden sich auf dem Inle-See. Der zweitgroesste See Myanmars ist 22 km lang und 11 km breit, in 900 m Hoehe gelegen, eingefasst durch dass bis 2000 m hohe Shangebirge. Breite Schilfguertel mit Wasserhyazinthen umgeben den See. Bekannt ist er durch seine schwimmenden Beete und Gaerten.
Die 100.000 Menschen rund um den See heissen Intha (die Menschen vom See). Neben den schwimmenden Gaerten, die Gemuese in hoechster Qualitaet produzieren, leben sie hauptsaechlich vom Fischfang. Beruehmt und unnachahmlich ist die spezielle einbeinige Rudertechnik im Stehen, so ist eine Hand zum Fischen frei. Dabei wird eine Reuse ueber den Fisch gestuelpt und mit einer kleinen Lanze wird der Fisch dan erlegt. Die Intha sind aber auch durch ihre sehr alte Webtechnik bekannt. Das schwimmende Dorf Ywama, wo die Einwohner von der Weberei leben, ist beruehmt fuer die Seidenlongyis. Hier wird von Hand der Seidenfaden vorbereitet und dann an sehr alten Webstuehlen zu hochwertigsten Stoffen verarbeitet. Es war beeindruckend die Herstellung qausi von der Raupe, ueber die natuerlichen Faerbemittel bis hin zum fertigen Schal zu sehen. Des weiteren werden hier von Kinderhand die Zigarren des Landes hergestellt. Apropo Kinderarbeit: Das ist hier im Land echt ein Thema. Die Schulen kosten viel Geld, die Menschen verdienen zu wenig und da finden sich ueberall Kinder die arbeiten. Besonders heftig ist es die kleinen Wesen im Strassenbau beim Schleppen und Kloppen von Steinen zu beobachten. Da die Regierung sich nicht drum kuemmert und das Schulwesen in der Politik ignoriert wird, bleibt wohl diese Unsitte noch weiter erhalten. Aber da war ich ja mal pfiffig und habe ein wenig mitgeholfen. Na ja, ne richtige Hilfe war ich nicht, ich glaube Ariane war da mit ner kleinen Spende effektiver, Auf dem See leben auch die nahe der thailaendischen Grenze kommenden Langhalsfrauen. Im Alter von 6 Jahren wird die bis zu aus 25 Ringen bestehende Halskrause angelegt. Die Halsform ist dann mit 21 Jahren erreicht. Wenn ich das schwere Gewicht dieser Krause in den Haenden halte und dann in die traurigen Augen der Frauen schaue, dann haette ich am liebsten die Kamera zur Seite gelegt. Auch wenn diese Frauen ein hohes Ansehen geniessen, einen wirklichen Sinn in dieser Quaelerei haben wir nicht gefunden. Aber es gibt ja noch weitere schoenere Dinge auf dem See und die sehen sogar gluecklich aus. Der schwimmende Markt von Ywa-ma hat trotz hohem touristischem Anteil seinen Reiz. Und dann natuerlich Phaung Daw, die bekannteste Stadt im Wasser. Hier liegt nahe der Stadt die Phaung Daw U-Pagode. Eine der heiligsten Staetten des suedlichen Shan-Landes. Es handelt sich um 5 Buddhafiguren, die so mit Gold beklebt sind, das sie die urspruengliche Gestalt verloren haben. Um diesen Figuren nahe zu sein, habe ich ebenfalls meinen kleinen Beitrag in Gold aufgeklebt. Sie werden einmal im Jahr in grosser Prozession ueber den See gefahren. Allerdings nur 4 der Statuen. In den 50iger Jahren ist das Boot mit den 5 Figuren mal auf dem See gesunken. Bei der Bergung konnten nur vier wieder vom Grund des Sees hochgeholt werden. Trotz verzweifelter Suche, die fuenfte blieb verschwunden. Als man die vier mit grossem Wehklagen wieder zurueck brachte, Oh wunder, da stand die vermisste Buddhafigur schon auf ihrem Platz. Aus diesem Grund hatte der Birme die Gelegenheit beim Schopf gepackt und flugs wieder eine neue Goldstaette mitten in den See gebaut. Nicht weit vom See liegt Indein. Fast mystisch wirkt das aus dem 17 Jahrhundert stammende Pagodenfeld. Fuer uns mal etwas Besonderes, denn irgendwann kommen einem die glaenzenden Statuen ja doch zu den Ohren raus. Also diese fast verfallenen Stupas mit ihrem morbiden Charme nahm uns gefangen. Aber auch hier sind dank unendlicher Spenden aus aller Welt die Restarierungsarbeiten im vollen Gange. Und da ich ja beruflich etwas vorbelastet bin, ist mein Einsatz vor Ort fuer die Leute aus Myanmar natuerlich eine grosse Hilfe. Denn ich bin eine richtige Stuetze und werde die Dinge da schon wieder richten. Da aber natuerlich die Buddhafiguren im Vordergrund stehen, zum Abschluss noch erwaehnenswert: Pindaya, eines der frueheren Fuerstentuemer des Shanstaates. Eine grosse Pilgerstaette, da vor den Toren der Stadt die Pindaya Hoehlen liegen. Wie endlose Wuermer schlingen sich die ueberdachten Aufgaenge den steilen Berg empor. Zu Fuss sind das hunderte Stufen, wir aber bequem, fahren mit dem Auto bis vor den Eingang und der Rest geht mit dem Aufzug. Aber dann oeffnet sich eine riesige Hoehle als Eingang. Von dort aus geht es in ein weit verzweigtes Hoehlensystem, welches genuegend Platz bietet. Hier gibt es ueber 8000 Buddhafiguren.die meisten aus dem 18 Jhd. In der Hoehle befinden sich Stelen die von der Geschichte einer grossen Spinne erzaehlen, die boese und gross wie sie war, 4 Prinzessinen, die im See badeten, in der Hoehle gefangen hielt. Prinz Kummabhaya kam mit Pfeil und Bogen, toetete die Spinne unnd heiratete die Schoenste. Da nahm sich Prinz Thomas ebenfalls ein Herz, riskierte alles und zog seine Liebste aus dem toedlichen Maul der Spinne geraus. Gluecklich nahm die Koenigin von Nippes ihren stolzen Prinzen in den Arm und wenn sie nicht gestorben sind, ja dann leben sie noch heute. Und mit dem Bild der in den Wolken verschwindenen Sonne verabschieden wir uns auch vom Inle-See. Denn das naechste Abenteuer steht schon vor der Tuer, die Erkundung der alten Koenigsstadt Mandalay.
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