Friday, October 27. 2006Pukul Ngalyayanama Ananguku Ngurakutu-Willkommen auf Aboriginal Land
Nun hiess es, auf den Spuren der Aborigines zu wandeln. Damit war eine 3500 km Strecke, groesstenteils unbefestigt, und Natur pur verbunden.
Mit einem extrem gelaendetuechtigen Fahrzeug ging es von Adelaide ab ins Outback. Damit moechte ich auch mal direkt das Team vorstellen. Geleitet und mit der besonderen Gabe eines ausgezeichneten Guides, auch in der Person Fahrer, Koch sowie Tier- und Landschaftsexperte, der durchgeknallte Drew. Weitere 4 Prinzessinen und 6 knallharte Typen fuellten den Wagen. Angesagt waren 10 Tage in der freien Wildbahn. Unser Haus war der Boden, das Dach der Himmel. Noch nicht mal so etwas stoerendes wie ein Zelt gab es ueber uns. Auf einer Matte war der Schlafsack das Bett. Am Lagerfeuer stand der Pott Kaffee im knisternden Feuer, die untergehende Sonne liess den knallharten Cowboy weich werden. Aber der Hammer, ich sage Euch: In absoluter Stille mitten in der Pampas lag ich da und starrte in den sternklaren Himmel. So viele Wuensche kann ich nimmer mehr in meinem Leben haben, soviel Sternschnuppen glitten ueber das Firmament. Im Gegensatz zu unserem Sternhimmel, dreht sich hier auch noch alles langsam durch die Nacht. Und wenn sich dann auch noch, leicht heller werdend, die Milchstrasse in den Blickwinkel schiebt, spaetestens dann lief mir das Wasser in die Augen. Es ist ein unbeschreibliches Gefuehl, Natur hautnah zu spueren. Ich konnte da liegen und stundenlang nach oben starren, bis die Aeuglein sich vor lauter Muedigkeit senkten. Dann gab das Feuer die Waerme, der Himmel Geborgenheit und die herum streunenden Dingos sorgten fuer ein wenig Spannung. Ja und da war natuerlich noch die groesste Toilette, die ich je bei den in den Bergen spiegelnder aufgehender Sonne um mich hatte. Wasser gab es immer wieder in den Tiefen der Schluchten und den Flusslaeufen, hier wurde sich gewaschen. Ja die Wueste, Schluchten, Berge und viele Wunder dieser Erde, das war unser zu Hause. Erste Station waren die Flinder Ranges. Es soll sich hier um eine der aeltesten Steinformationen der Erde handeln. Vor ueber 400 Millionen Jahren entstanden sie schimmernd, rot und purpurfarben, majestaetisch in der Sonne. Hier habe ich dann auch tatsaechlich mal Kaengeroos in freier Wildbahn gesehen. Aber es gab auch wilde Pferde, Kamele, Emus, Geckos und vieles mehr, was halt hier so draussen im Aborignes Land lebt. Die Flinder Ranges sind die Heimat der Adnyamathanha. In den noch vorhandenen Felszeichnungen wird Tjukurpa erklaert. Wie auch bei den Anangu (diese Aborigines leben und geben die Geschichte um Uluru und Kata Tjuta weiter) geht es um das Dreaming oder die Traumzeit. Tjukurpa ist das Fundament einer sehr alten und wichtigen Geschichte. Denn diese traditionelle Religion beinhaltet die Vorstellung unsterblicher Geister. Diese existierten schon, als es noch keine Menschen gab. Die mystischen Traumzeit- und Ahnenwesen schufen die Natur. Es waren uebernatuerliche Wesen die, als sie alt wurden, in einen tiefen Schlaf fielen, aus dem sie zu Beginn der Zeit erwacht waren. Sie hauchen den Neugeborenen ihren Atem ein, beeinflussen Naturereignisse. Der Geist bleibt als ewige Kraft erhalten. Die spirituelle Kraft jedes Ahnen folgt genau dem Pfad, der waehrend dieser Traumzeit gewandert wurde. Denn so der Glaube, besitzen Menschen, Tiere und Pflanzen zwei Seelen. Eine ist die sterbliche, die andere gehoert zu dem Geist eines bestimmten Vorfahren. Nach dem Tod kehrt sie an dessen heilige Staette zurueck. So ist jeder Mensch spirituell an diese heiligen Staetten gebunden, ja er muss sich darum kuemmern. Das geschieht durch vorgeschriebene Rituale, begleitet durch Farben, Taenze und den Erzaehlungen, die sich in den alten Liedern wieder finden. Hier wird von den Ahnen berichtet, wird die Ordnung aufrecht erhalten, die dieser Vorfahr geschaffen hat. So besitzt dann jede Person ihr eigenes Totem (Traum), denn diese Totems sind die Verbindungen zwischen den Menschen und ihren Geiservorfahren. Aber in den Liedern wird nicht nur das Spirituelle weitergegeben. Nein, ganz wichtig, z.B. auch Jagdgruende und die in der Wueste so wichtigen Wasserstellen. Die Bedeutung dieser alten Traditionen hat nun auch seit laengerem die australische Regierung erkannt. Denn die heiligen Staetten werden durch Gesetze geschuetzt und an die Aborgines-communitys nach und nach zurueck gegeben. Sehr eindrucksvoll gab es in Iga Warta eine kurze Einfuehrung in die Herstellung und Bedeutung der Farben. Verrieben mit Wasser (haltbarer allerdings mit Emufett) steht Weiss fuer den Geist. Das Gelb stellt den Beginn und die Sonne dar. Rot steht fuer mother earth, aber auch das Blut. Violett ist dem Organ der Leber zugeordnet. Es weist auf die Reinigung hin. Und zu guter letzt (zumindest in meinem Gesicht) findet sich das Braun wieder, gemeint ist der Atem. Neben dieser Farblehre wurde uns auch der tiefere Sinn unseres Hierseins erklaert. Denn es ist nicht der Urlaub oder das Abenteuer was uns nach Flinder Ranges und dem Wilpena Pound verschlagen hat. Nein, ganz tief in unserem Unbewussten zieht es uns zu diesen alten Wurzeln zurueck. Und hier, wo wohl die Wurzeln tief verankert sind, hier gibt es den kleinen Ort Parachilna. Dieses 5 Einwohner Seelendorf ist eine wahre Oase im Outback. Denn hier steht das Prairie Hotel, mit seiner in ganz Australien bekannten Speiseauswahl. Weiter gings mit den weltbesten Fahrern mitten durch die Wueste nach Coober Pedy. Vorbei am mitten in der Einoede liegenden Pink Roadhouese, ging es zum Zentrum des Edelsteines, trotzdem das eigentliche Ziel nie aus den Augen verloren. Denn hier werden 90% der Opalvorkommen der Erde gefoerdert. Und weil es im Sommer ueber 55 Grad heiss und in den Winternaechten schweinekalt ist, leben die Menschen in unterirdischen Behausungen. Nicht nur ganze Kirchen sind hier unter der Erde errichtet worden. Eines der groessten Haeuser hat tatsaechlich 40 Zimmer. Das aber nur, weil bei der unterirdischen Erweiterung des Gebaeudes immer wieder Opalstraenge gefunden wurden. Der Besitzer nicht dumm, hat jetzt ne Villa unter der Erde und die hat sich auch bezahlt gemacht. Nur ich moechte hier nicht abgebildet sein. Es handelt sich um eine wirklich geisterhafte, bedrueckende Gegend, nicht umsonst wurde hier Mad Max gedreht. Mit anderen Worten, es sieht hier aus wie am Ende der Welt. Ja, das naechste Ziel war dann der unbestrittene Hoehepunkt. Denn es sind, man lasse es sich auf der Zunge zergehen, Uluru und Kata Tjuta, besser bekannt als Ayers Rock und the Olgas. Dazu war es aber auch notwendig, die endlos roten, staubigen Strassen herunter zu brettern, um auch den Staat zu wechseln. Um die Wichtigkeit dieser Steinformationen nochmals zu betonen, sei ein wenig vertiefend der Geist der Aborigines erklaert. Es ist der Geist der Pitjantjatjara und Yankunytjatjara (sie nennen sich Anangu). Am Anfang war die Welt ohne Gestalt, hatte keine Konturen. Urwesen erschienen aus dieser Leere, reisten weit herum und erschufen dabei alle Lebewesen, die Eigenarten der Landchaft und alle Konturen wie sie uns heute in das Auge fallen. Uluru und Kata Tjuta sind der physische Beweis der Leistungen der Urwesen und ihrer Schaffenstaetigkeit. Die hier lebenden Anangu stammen direkt von diesen Urwesen ab und sind fuer das Land und die angemessene Betreuung verantwortlich. Uluru und Kata Tjuta verbinden viele markante Pfade (iwaras), welche durch die verschiedenen Urwesen bei deren Reisen entstanden sind. So wird nun versucht, dass dieses Land hier als ein Teil der zeitlosen Darstellung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sehen ist. Immer unter Beruecksichtigung der Beziehung aller Wesen zueinander. Damit wird auch deutlich (und es ist hier auch tief im Herzen zu spueren), das ein notwendiger Respekt angebracht ist. Das heisst auch Ruecksicht nehmen und den unbedingten Verbot des Fotographierens zu akzeptieren. Ebenso trifft es diese Menschen hier sehr hart, wenn die heilige Staette erklommen wird. Aus Ruecksicht auf die Kultur habe ich lediglich aus der Ferne ein paar Bilder gemacht. Allerdings habe ich gegen keine Gesetze und Regeln verstossen, als ich in 3 Stunden um den Ayers Rock herum spaziert bin. Das Gefuehl beim Erleben diese Weges werde ich wohl als ein stumme Besonderheit mit in mein Grab nehmen, wann immer das sein wird. Zu guter letzt war dann auch der Sportsgeist gefordert. Im Mittelpunkt standen am Ende unserer Reise die Alice Springs Master Games. Erklaert wurden sie Alc Alf, ein Kuenstler hollaendischer Herkunft. Bei diesen Spielen wird sich in den verschiedensten Sportdisziplinen gemessen. Preise von groesster Bedeutung waren ausgeschrieben. Um unserem Guide seinen Lebenswunsch zu erfuellen, der 1. Preis ein etwas groesseres Gelaendefahrzeug, musste ich das Team vertreten und in einem moerderischen Triatlon starten. Er bestand aus einer 200 km langen Autofahrt, wobei man 2 Fahrzeuge zugelost bekam. Diese Strecke fuehrte durch endlose Oede des Simpson Dessert bis zum Kings Canyon, eine Strecke, die ich allerdings kurvendriftend durchpeitschte. Hier angekommen, hiess es diesen Canyon zu erklimmen. Nicht irgend etwas popeliges, nein, der Australier an sich neigt zur Uebertreibung, also ab auf die Spitze. Zwar standen die Rettungswagen und Flugzeuge des flying doctor service bereit, nur, ich musste da allein durch. Auf der Spitze des Berges gab es dann den Plan zur Route eines 80 km Laufes durch den ausgetrockneten Salzsee Lake Eyre. Ein See den sich Donald Campell in den 60iger Jahren aussuchte um einen Geschwindigkeitsrekord auf Land aufzustellen. Und den musste ich zu Fuss durchqueren. Aber hier endet mein schon wohlweislich vorgefertigter Bericht. Ich habe das Team gebeten, die letzten Zeilen zu ergaenzen und mit den letzten Bildern zu versehen. Denn ich weiss nicht, wie ich nach diesem moerderischen Lauf aussehe, eigentlich weiss ich noch nicht mal, ob ich je wieder ueberhaupt etwas sehe. So werden diese Bilder hoffentlich einen Thomas stehend im Ziel zeigen, ansonsten werde ich mich wohl aus Australien fuer immer verabschieden um die Wege meiner Ahnen zu gehen. Mein letzter Gedanke wird dann ein Dankeschoen an Juergen sein, danke fuer die umfassende Antwort und die Erkenntnis, dass ich zumindest um das Knoellchen herum kommen konnte. Thursday, October 12. 2006Da passiert doch manchmal ne ganze Menge
Mein Gott, heute will ich mal wieder alles auf eine Seite packen. Aber es waren nun mal atemberaubende, spannende und auch leicht wuergende Momente, die ich in den letzten Tagen erlebt habe. Fangen wir doch mal mit Momenten an, die einen leicht brechen lassen koennen. Letzten Sonntag war ich im Zoo. Das war an sich ganz schoen, denn so habe ich zum ersten Mal Kaengeroos gesehen, live und lebendig. Dieser, im Jahr 1861 gegruendete Zoo, ist der drittaelteste der Welt. In einem sehr schoenen Park sollten sich die Tiere wohlfuehlen, und ich konnte einige auf freier Wildbahn mit meiner Kamera erwischen, um sie als Original auszugeben. Mach ich natuerlich nicht, will damit auch sagen, dass einige (um nicht zu sagen alle) Bilder unter Wasser in einem grossen Aquarium von mir gemacht wurden. Ok, das war vielleicht gemogelt, aber noch lange nicht zum kotzen. Etwas anders wurde mir allerdings beim Fotographieren des Gorillas im Zoo. Dieser Gorilla, so glaube ich zumindest, hat offensichtlich Schwierigkeiten im Gehege und seinem Wohnumfeld, na ja, ich moechte fast meinen in der sozialen Integration. Er sass zwar demonstrativ ruhig in der Naehe seiner Besucher, nur dann ging es los. Locker flockig nahm er so aus der ruhigen Sitzposition einen Verdauungsvorgang vor. Dann (ich mache jetzt keine Bemerkung zur Form seines Stuhlgangs), nahm er wie ein Apfel oder eine Moehre alles in die Hand und steckte sich es wieder in den Mund. Die Bilder, wie er sich genuesslich die Finger erst an der Nase rieb und sie dann ableckte, lass ich einfach mal. Es war auch fuer mich irgendwie nicht ekelhaft, sondern eher traurig. Ich denke mal, selbst ein gesunder und normaler Affe wird seine Exkremente nicht essen. Und wenn er es doch macht, dann moechte ich nicht in seiner Haut und Gefuehlswelt stecken und seine Einsamkeit erst gar nicht ansatzeise spueren.
Obwohl, ich war einsam. Denn der Besuch des gruseligen Gefaengnisses Old Melbouerne Gaol hat mich sehr mitgenommen. Hier wurden in der Zeit von 1851 bis 1920 135 Menschen gehaengt. Das Leben im Gefaengnis war sehr hart, die Zelleneinrichtung eher sparsam. Eisernes Schweigen war angesagt, ansonsten gab es was mit der Dreieckgeissel oder der neunschwaenzigen Peitsche. Einer der prominentesten Gefangenen war der beruehmt beruechtigte Raeuber Ned Kelly. Er war ein Robin Hood der Aussis. Stahl das Geld der Reichen und gab es den Armen. Dabei trug er zur Abschreckung und Schutz diese sehr schwere Eisenuniform. Aber irgendwann erwischten auch ihn die Haescher. ^ So ist das Leben^, waren seine letzten Worte, dann zog sich die Schlinge zu. Aufgehangen an einer Vorrichtung, die jetzt noch im Originalzustand zu besichtigen ist. Da ich mich wahrscheinlich durch den Affen bedingt ebenfalls leicht verhaltensgestoert zeigte, wurde mit mir dann da kurzer Prozess gemacht und ich landete in einer dieser 2,00 m x 2,20 m grossen Zellen. Und das nur, weil ich mich laut fragte, ob die Waerter sich hier nicht auch eingesperrt vorkommen, was die Brutalitaet an den Gefangenen erklaeren koennte. Da sass ich nun in der dunklen Zelle und heulte mir die Augen aus dem Kopf.Bevor ich aber die graukraenkliche Farbe meiner Mitgefangenen annahm, hatte der Justizminister ein Erbarmen und liess mich frei. Denn ich konnte glaubhaft versichern, dass mein geistiger Zustand bestens ist (also, dass ich eigentlich immer so bin), so blieb mir der Galgen erspart. Ich musste nur fluchtartig Melbouerne verlassen. Also bin ich schnell raus aus der Stadt, will sagen, die Great Ocean Tour lockt. Laut Reisefuehrer, eine der schoensten Strassen der Welt. Das moechte ich mal relativieren. Bestimmt ist es eine aussergewoehnlich schoene Strasse, aber ich erinnere mich an unsere Motorradgang, und mit den Jungs habe ich in der Toscana oder Frankreich genauso eindrucksvolle Strassen befahren. Nicht zu vergessen der Kegelclub und die Fahrt mit Thorsten in einem Cabrio MX 5 auf Mallorca die Kuestenstrasse (links das Mittelmeer, rechts hunderte Jahre alte wundervolle Olivenbaueme), das war nicht weniger beeindruckend. Aber heute dann haben sich die Ereignisse ueberschlagen. Denn das war wirklich der Hammer. Hier will ich eigentlich die Bilder nur fuer sich sprechen lassen. Zur Feier des Tages habe ich mir einen Flug mit dem Helicopter geschenkt. Anfangs hatten Herr Pearl der Capitain und ich allerdings so unsere persoenlichen Schwierigkeiten. Ich wollte ihm erklaeren, dass er die Tour nicht richtig fliegt, ausserdem wollte ich das Steuer selbst in die Hand nehmen. Zu guter letzt habe ich dann aber klein beigegeben (Grund war seine doch erheblich laengere Flugerfahrung und der Hinweis, dass es schliesslich sein Hubschrauber ist) So hatte ich dann auch mehr Zeit mich auf die Aussicht zu konzentrieren. Ebenfalls kann ich die Bilder aus der Luft denen aus der Augenhoehe gegenueber stellen. Und ich bitte zu beachten, kuenstlerisch wertvoll, das ganze auch mal in s/w. Nur einige Worte, zu den Motiven. Schroff ragen hier die Kalksteinklippen 70 m ueber der rauhen See herauf. Entstanden vor 2 Millionen Jahren versucht hier die unruhige See mit ihren Wellen und Gezeiten alles aus- oder wegzuwaschen. So erklaeren sich die faszinierenden Formationen, mit Schluchten, Hoehlen und Felstoren. Zu den bekanntesten Formationen gehoeren die twelve apostles. Allerdings fordert die See ihren Tribut und es sind nur noch sechs vorhanden. Aber nicht nur der Fels wird von der See angegriffen. Vor dem Kuestenabschnitt sind immer wieder Schiffe gekentert. Das bekannteste Schicksal befindet sich am Loch Ard Gorge. In dieser Felsenschlucht kam das britische Segelschiff Loch Art von England kommend vom Kurs ab und ging hier unter unter. Von den 54 Passagieren und Besatzungsmitgliedern ueberlebten nur zwei. Eva Carmichael hatte sich an Wrackteile geklammert und wurde von Tom Pearce gerettet. Beide waren damals 18 Jahre alt und die Oeffentlichkeit erhoffte sich eine Romanze. Wurde leider nichts draus, denn Eva kehrte bald nach Irland zurueck. So bleibt mir nur die Statistik, die da besagt, dass innerhalb von 40 Jahren auf dem 120 km langen Kuestenabschnitt ueber 80 Schiffe kenterten. Ebenfalls von Land und aus der Luft beeindruckend ist die Felsformation London Bridge. Diese aus zwei Felstorboegen mit dem Festland verbundene Plattform krachte im Jahr 1990 auf einmal weg. Am Ende der Klippe hielten sich zwei Touristen auf. Mit Hilfe eines Helikopters der Polizei wurden sie aber gerettet. Apropo Polizei: Auf diesem Weg moechte ich danke fuer die vielen Glueckwuensche sagen. Persoenlich von Angesicht zu Angesicht habe ich nur einen Glueckwunsch entgegen genommen. Der kam nachtraeglich einen Tag spaeter von einem sehr freundlichen Polizisten, der meine Personalien aufnahm, weil ich zu schnell gefahren bin. Hat mir zwar einen Geburtstagsglueckwunsch, aber auch 215 bucks eingebracht. Jetzt mal ein kleiner Wunsch von mir an Euch zu hause. Ist es moeglich Knoellchen aus Neuseeland oder Australien einfach zu ignorieren? Wenn ja, was passiert? Gibt es ein Abkommen mit Deutschland, dass das Geld zu Hause eingefordert werden kann. Oder riskiert man einfach fuer Jahre nicht in die Laender fahren zu duerfen. Leider habe ich bei Google nichts gefunden. Wenn jemand im ADAC ist, kann er ja da mal anrufen und mir kurz das Ergebnis mitteilen. So nach der Aufregung lockt eine kleine Suessspeise, Kaese und ein besonderer Tropfen Rotwein. Im Moment muss ich echt auf die Figur achten, denn diese kleinen Schokoladentoertchen sind noch mein Ruin, aber die sind auch escht lecker. Also mach ichs mir mal richtig bequem. Friday, October 6. 2006Meine Insel, mein Boot, meine Frauen, oder besser den Mund nicht so voll nehmen
Auch die schoenste Camper Tour muss sich mal dem Ende entgegen neigen. Damit geht dann allerdings auch der Urlaub mit Ariane zu Ende. Und dass, obwohl ich mich auf den Whitsunday Islands begonnen habe, als der grosse Macker zu fuehlen.
Herrlichste Inseln, das Boot schauckelnd auf dem Wasser, alles am Ruder im Griff und die grossen Segel oeffnen sich, denn sie teilen die Weite des Himmels. (Ja, da werde ich doch ein wenig groessenwahnsinnig und sage nur: Mein Boot, meine Inseln, meine Frauen) Das kaum ausgesprochen, wird natuerlich sofort bestraft. Aus lustig, tobend, schoenen Zeiten werde ich mit Gewalt in den Boden gerammt und sofort im Sand gekreuzigt. Waehrend ich dann zusammengefaltet ueber meine Sprueche nachdenke, verschwindet mein Traum langsam im Hintergrund. Da denke ich doch nur noch kleinlaut: Back mal kleine Broetchen und lerne dich in Demut zu beugen. Aber auch in der neu gelernten Bescheidenheit zeigt sich Australien von der schoensten Seite. Geplant war Fraser Island, die groesste Sandbank bzw. Sandinsel der Welt. Durch Brandungsstroemung in tausenden von Jahren entstanden, hat sich hier mehr Sand angesiedelt, als dass die Sahara das mit all ihren Sandkoernchen uebertreffen koennte. Der ansaessige Kabi Aboriginal vor Ort nennt sie Gurri, die indigenen Butchulla K^gari, was beides soviel heisst wie die Paradiesinsel. Namensgeber waren James und Eliza Fraser die mit ihrer Stirling Castle 1835 vor der Westkueste Schiffbruch erlitten. In einer dramatischen Rettungsaktion wurde dat Eliza von einem Ex-Haeftling aus den Haenden der Aborigines gerettet. Dieses Paradies ist 124 km lang bis 15 km breit, beherbergt 230 Vogel- und 25 Saeugetierarten, u.a. Fische die einem mit ihren Zaehnen nicht immer gut gesonnen sind, so dass Taucherinnen auf der Strecke bleiben. Alles versteckt sich zwischen 220 m hohen Duenen (sandblows) in den Eukalyptusbaeumen, den riesigen Kaurifichten und dazwischen Farne und Palmen. Kurz gesagt, es handelt sich um einen kompletten Regenwald der hier einzigartig nur auf Sand waechst. Dazwischen bildeten sich im Laufe der Zeit herrliche Suesswasserseen, die sich auf einer abgelagerten undurchdringlichen Pflanzenschicht aus verotteten Blaettern und Zweigen gebildet haben und kristallklar zum Schwimmen einladen. Eine Besonderheit ist das Fortbewegungsmittel hier. Denn es geht nur mit einem 4WD Gelaendewagen und den hochgelegt und mit zusaetzlichen Gaengen fuer schwerste Bedingungen ausgestattet. Und trotzdem bietet sich immer die Moeglichkeit im Sand am Strand, oder wo auch immer stecken zu bleiben. Denn auf einer Sandinsel gibt es logischerweise auch nur Sandwege. Und diese Wege waren von unserm Team zu bewaeltigen. Da ja bekannter Weise die Frauen erheblich mehr Ausdauer haben, bessere Autofahrerinnen sind (wie ihr lest werde ich lernfaehig, ist mir auch lieber als das Gesicht voll Sand), gab es in unserem internationalen Team nur Hendryk aus Schweden, Thomas aus Germany und weitere 9 Frauen aus aller Welt. Und waehrend der 3 Tage (uebernachtet wurde im Zelt) schafften wir die abenteuerliche Reise nicht ueber Stock und Stein, nein nur durch den Sand. Hauptverkehrsstrasse ist der teilweise 30m Breite seventy-five-mile Beach an der Ostkueste, dass natuerlich nur unter Beruecksichtigung der Gezeitentabellen. Dann ist dieser Strand nicht nur Aufenthaltsort fuer viele Fischer, alle Fahrzeuge, sondern auch noch Landebahn fuer die Flugzeuge. Und 75 km spaeter, am Idian Head, lauerten weitere Gefahren. Hier gab es unzugaengliche Berge zu erklimmen, mit Ausicht aufs das unendliche Meer, wo auch mal in der Ferne die Fontaenen der vorbeiziehenden Buckelwale (megaptera novaeangliae) zu sehen sind. Aber Abkuehlung brachte dann die sprudelnden Salzwasserbecken, genannt Champagnerpools, eine der wenigen Gelegenheiten vor Ort, das Meer zu betreten. Denn neben den Quallen, toedlichen Stroemungen, haelt sich hier in unmittelbarer Naehe zur Kueste der eine oder andere weisse Hai auf. Ja und dass es noch schlechtere Seefahrerer als Herrn Fraser gab, zeigen die folgenden Bilder, die ich mal versuche dramatisch, tanzend mit Bewegungen aus der Surfszene ins rechte Licht zu ruecken. Es handelt sich um ein ehemaliges japanisches Passagierschiff, die Maheno, welches 1935 durch einen Wirbelsturm an den Strand geworfen wurde. Aber der Wagen rollt, weiter gings und so wurde Fraser Island von unserem Team souverain umrundet und verabschiedet. Ebenfalls heisst es nun auch Abschied nehmen von Ariane (hier mal ein herzliches Dankeschoen an die Eltern, denn ohne sie waere dat Maedschen ja gar nicht da). Aber adieu heisst in diesem Fall bis bald, denn am 2. November werden wir uns wieder gemeinsam fuer 4 Wochen auf die Reise begeben, um Thailand und Myanmar zu erkunden. Ich habe jetzt aber erst mal noch bis Ende Oktober Zeit den Suedwesten Australiens unsicher zu machen. Starten werde ich in Melbourne. Dann solls ueber die Great Ocean Road (einer der schoensten, wenn nicht sogar die Schoente Kuestenstrasse der Welt) nach Adelaide gehen. Ja und wenns dann klappt geht ins Outback Richtung Alice Springs, denn da wartet die mystische Legende Uluru, genannt auch Ayers Rock. Zum Abschluss meine ersten Eindruecke dieser grossen und doch irgendwie kleinen sehr sympatischen Weltstadt Melbourne, die ich jetzt erst mal erkunden werde.
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