Wednesday, May 31. 2006Copacabana
Wieder heisst es Abschied nehmen. Abschied von Copacabana, dem Titicacasee mit der Sonnen- und Mondinsel, ruhigen Orten die viele Erinnerungen in mir hochkommen liessen.
Mit einem letzten Blick auf mein schlichtes und doch so schoenes Lieblingscafe ist langsam die Zeit des Aufbruchs gekommen. Den letzten Abend habe ich noch ein wenig mit dem deutschen Besitzer Andreas geplaudert, den es vor 20 Jahren schon nach Suednamerika zog. Ein kleiner Ort, der sich bunt beim Fussball, in der Architektur, den Suessigkeiten und natuerlich auch am Strand zeigte. Ja, ja und dann diese Inseln. Nach einer einstuendigen sehr ruhigen Bootsfahrt hatten wir das Ende des Festlandes erreicht und ein unglaublicher Blick tat sich auf. Den hinter Isla de la luna schoben sich in majestaetischer Hoehe die Anden kraftvoll in den Horizont. Die Kuppen mit Schnee bedeckt, glaenzend im Sonnenlicht. Auf der Insel selbst, die Ruinen einer alten Wohnstaette und von mir zum ersten Mal entdeckte geheimnisvolle Steinpyramiden Ja und dann die kleine Meeresenge. Schmal, genauso wie auf Formentera. Und die haben wir damals unter groessten Schwierigkeiten passiert. Ich erinnere mich noch an die Hilfeschreie einer dicken italienischen Mama, die von der Stroemung fortgerissen wurde. Da hat Uwe seinen so geliebten Hund Seven losgelassen (das rechne ich ihm bis heute hoch an), den er schoen auf einem Boetchen hinter sich her zog und ist zur Mama hin. Michael schwamm dem davontreibenden Hund hinterher, Bruno gab ebenfalls sein Bestes, ja und ich musste alle Sachen hochhalten und konnte dem Geschehen nur tatenlos zusehen. Bei meinen Schwimmkuensten waere ich auch nicht zum Held geworden, sondern das naechste Opfer des Meeres. Jungs, meine Hochachtung das war mehr als heldenhaft. Es ging aber alles gut und wir konnten uns danach wie die kleinen Schweinchen an der Palme im Matsch suhlen......(So jetzt haben wir es aber auch mit den Erinnerungen). Von der Mondinsel ging es dann rueber zur Isla del Sol, einem ruhigen Paradies fuer Wanderer. Natuerlich auch ein sehr geheimnisvoller Ort, wo ich nochmals auf dieses phantastische Panorama hinweisen moechte und die Mythologie der Inkas in Erinnerung rufe, denn hier soll der Sonnengott Inti seine Kinder Manco Cápac und Mama Ocllo auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Um den Titicacasee wohnt das Volk der Aymaras, das in den Huegeln Landwirtschaft betreibt. Sie glauben, dass ihr weissbaertiger Gott Viracocha aus den kalten Tiefen des Wassers aufgestiegen ist und ihre Kultur gegruendet hat. Allerdings ist dieses Volk auch sehr streitbar. Wie mir Andreas erzaehlte, gab es vor kurzem einen riesen Streit wegen einer versuchten Vergewaltigung. Der Angeklagte wurde von der Polizei freigelassen. Darauf haben sich die Frauen der umliegenden Doerfer getroffen und die Polizeistation gestuermt. Die Polizisten sind geflohen, tatsaechlich aus Angst teilweise bis nach Peru. Alle Gegenstaende der Polizeistation wurden aus dem Laden geraeumt und draussen angezuendet. Damit verbrannten allerdings auch saemtliche Vorstrafenregister, zur Freude von Andreas, warum auch immer. Respekt, Respekt meine Damen, dass nenne ich mal Einsatz. Ab morgen gehts weiter nach La Paz und da wartet auf mich die Strasse des Todes. Dazu muss man wissen, dass Bolivien der höchste der lateinamerikanischen Staaten ist. Ein Höhenunterschied von 2500 Metern trennt das Land in eine fruchtbare Tiefebene und ein Hochplateau. Boliviens Hauptstadt La Paz ist mit ihrer Lage auf 3800 Metern die höchste Hauptstadt der Welt. Die schmale Passstraße ist die Lebensader der Millionstadt. Über die "Straße des Todes" werden die 1,2 Millionen Einwohner von La Paz täglich mit frischen Nahrungsmitteln versorgt. Gerade einmal ein LKW hat jedoch auf der unbefestigten Straße Platz. Ohne Leitplanken bedeutet ein Fahrfehler fast automatisch den Sturz in die Tiefe. Über 70 Kilometer schlängelt sie sich durch das bolivianische Bergland: "el camino de la muerte", die "Straße des Todes". Eine steile Felswand auf der einen Seite, der Abgrund auf der anderen. Allein im letzten Jahr sind hier 101 Menschen ums Leben gekommen. Die Passstraße zwischen La Paz und Coroico gilt als die gefährlichste Straße der Welt. Gerade diese Gefahr übt auf viele den großen Reiz aus. Während es für Jan Ullrich bei der Tour de France um das gelbe Trikot geht, suchen die Radfahrer, die sich auf die "Straße des Todes" wagen, vor allem den Nervenkitzel. Nicht jeder hat sein Rad unter Kontrolle. Immerhin geht es rasend schnell von 4700 Höhenmetern auf 1100. Ein Engländer hat gerade noch einmal Glück gehabt. Er sitzt ohne Fahrrad am Straßenrand. Sein Mountainbike liegt hunderte Meter tiefer im Abgrund. "Ich habe Glück gehabt. Ich war schnell, aber die Bremsen waren in Ordnung. Dann wurde ich schneller und schneller. Vielleicht habe ich einen Stein getroffen oder ich war einfach zu schnell." "Es kommen zwar wenig Fahrradfahrer um, aber Verletzungen gibt es die ganze Zeit. Das Testosteron übersteigt einfach die Fähigkeiten." Die "Straße des Todes" ist gesäumt von Kreuzen. Jedes von ihnen erzählt seine eigene traurige Geschichte. So, da ich aber nicht moechte, das weder ein kleines Kreuz noch viele dieser Sorte fuer uns stehen, werde ich sehr vorsichtig fahren. Ausserdem wird die Tour von 3 Guides begleitet die in staendigem Kontakt mit dem Handy sind und einer immer vorfaehrt um die Truppe sicher herunter zu bringen. Gesund moechte ich da schon ankommen, denn schliesslich will ich Euch ja noch viel erzaehlen, mehr zumindest, als es kleine Kreuzchen koennen. Saturday, May 27. 2006Erinnerungen
Jetzt sitze ich hier am anderen Ende der Welt, doch so vieles erinnert an Formentera. Das was mich erinnert stelle ich als aktuelles Bild hinein, die Bilder von damals die muesst ihr schon in Eurem Kopf entstehen lassen.
Denn jetzt klopft sie unaufhoerlich an, die Erinnerung an die wunderschoene und schraege Zeit auf Formentera. Ein Erinnern, als ob ich in einen ruhigen tiefen See tauche. Ein See, in dem sich mein Innerstes spiegelt. Zum Ende des Monats Mai ist wieder Dorffest rund um die Fonda und wenn nicht der amerikanische Praesident mal wieder Lust verspuert irgendwo mehr oder weniger sinnlos einzumarschieren, gibt es sogar das legendaere Feuerwerk. Jetzt schwelgen meine Gedanken traurig zu der kleinen Perle im Mittelmeer. Gedanken die 9 Jahre zurueck gehen, denn 1997 sah und verliebte ich mich in dieses kleine Stueck Glueck. So kreisen meine Erinnerungen um Menschen, Erlebnisse und diese Insel, um einiges Revue passieren zu lassen. Eigentlich moechte ich auch Danke sagen, danke an die vielen Erlebnisse, danke an viele neue Freundschaften. Danke an die Insel, die mich mit ihrem Charme immer noch in Gedanken festhaelt und Sehnsucht mich quaelt. Und wenn hier ich nur einige Namen nenne, dann stehen sie doch fuer ganz viele Menschen, denn es ist kaum moeglich alle aufzuzaehlen. 1997 war ich das erste Mal auf der Insel und wir setzten tatsaechlich noch mit Dolores, der grossen alten Dame unter den Faehrschiffen, ueber. Waehrend der Ueberfahrt erst einmal den Blick nach vorn auf das unendliche Meer und das Auge in freudiger Erwartung in das Unbekannte gerichtet. Ja und am fruehen Nachmittag stand ich am Pirata Bus. Damals noch etwas urtuemlichher, denn im Laufe der naechsten Jahre wurde zum Schutz der Duenen einiges veraendert. Veraendert in der Zeit hat sich allerdings nicht der Hierbas. Und es bleibt mir in ewiger Erinnerung, dass mein alter Freund Georg eigentlich den ganzen Strand am liebsten geteert haette, weil, Sand war ihm zuwider. Von ihm habe ich auch gelernt, dass man am Pirata Bus solange sitzen und Hierbas trinken kann, bis man sich einfach vom Hocker gleiten laesst (das hoert sich besser an als vom Hocker zu kippen). Nicht zu vergessen Sandro mit seinem kleinen Baeuchlein, das er sich ab und zu liebevoll gestreichelt hat. Und das uns schuetzte und hielt, als wir uns beide sturztrunken und gegenseitig stuetzend auf den Weg mit dem Rad Richtung Tipic gemacht haben. Und dann kam das Jahr 1998 als ich mit meinem Freund Ralf an einem weichen, lauen, warmen September Abend am Bug des Schiffes stand und wir aufgeregt tuschelten. Boese Zungen behaupteten, wir haetten ausgesehen wie zwei Schwule, die wohl die Inseln vertauscht haben. Naehhh, wir haben uns nicht getaeuscht, denn es war wieder ein einzigartiger Urlaub. Einzigartig weil ich eine voellig durchgeknallte aber liebenswerte Frau kennen gelernt habe (jetzt mit einem sehr netten Mann zusammen und eine aufmerksame und behutsame Mutter), mit der ich um acht Uhr morgens aus dem Tipic Richtung Fonda getorkelt bin, am Strassenrand lag, die Fuesse eingezogen habe, als die Touribusse Richtung Hafen fuhren. Ach ja, wir haben natuerlich auch ihr Portomonaie gesucht, das dritte in diesem Urlaub. 1999 natuerlich wieder die Insel, ab jetzt aber immer zweimal im Jahr das gleiche Spiel. Zusammen mit meinem WG Kumpan Barry. Dabei die unglaubliche Petra. Einmalig der Augenblick als Petra einer Flipperkugel gleich durch das Tipic titschte. Sie lief einfach auf einen Barhocker zu prallte ab, lief gegen einen Pfeiler prallte ab und so weiter und so fort. Dann draussen locker aufs Mofa, Barry noch angeschnauzt, dass sie selbstverstaendlich selbst fahren kann, aufs Mofa, natuerlich sofort umgekippt und ein riesen Geschrei. Legendaere Grillabende mit Barbecuemeister Wolfgang, brachten im Laufe der Jahre viele neue Menschen zusammen. Dabei auch Moni mit ihrer selbstgemachten Aioli. Grillen war gegen sieben angesagt, alles war fertig und Moni kam locker um zehn. Ja und dann hat sie erst mal begonnen mit der Aioli. War dann auch gegen Mitternacht fertig. Was sonst noch so in all den Jahren geschah? Mit Ausnahme des Dorffestes immer Ende Mai gab es nichts wirklich spektakulaeres. Diese Feste hatten es aber in sich. Da konnte man wirklich alles in sich hineinstopfen was der Markt so her gab und sich tanzend und kuessend ueber den Dorfplatz bewegen. Allerdings wude auch einiges fuer die Kinder geboten, also das was uebrig blieb, den es wurde am Schiessstand auf alles was sich bewegte eifrig Jagd gemacht. Mit dabei war auf jeden Fall mein Schutzengel. Denn als ich morgens um sechs die schwachsinnige Idee hatte, mit dem Roller den Sonnenaufgang auf la Mola zu sehen, da sass er auf dem Beifahrersitz. Denn sonst haette ich nicht in der ersten Kurve den Berg hinauf, die kleine Luecke zwischen Leitplanke und Baum gefunden. So ging es halbwegs glimpflich in das weiche Unterholz. Als ich dann mit Schwung den Abhang wieder hoch fuhr, drehte sich alles. Bis ich merkte, dass ich unter dem Roller lag, ordentlich am Gas zog und wir uns eifrig auf dem Asphalt im Kreis drehten. Das in einer unuebersichtlichen Kurve. Da hielt der Schutzengel wohl auch alle Autos und italienischen Busse fern. Aber selbstverstaendlich waren es nicht diese Momente, die die Insel so unvergessen machen. Sich mit dem Roller und vielen Freunden auf eine Erkundungstour ueber die Insel zu begeben, das war Freude. Und dann noch die freakige Fischerbude im Naturhafen zu entdecken, wo von einem aelteren etwas useligem Rasterman die weltbeste Dorade serviert wurde, da denke ich an meinen Freund Jens und sein Glaenzen in den Augen, denn dieser Augenblick wird unvergessen bleiben. Dieser Tag wie so viele andere auch, waeren gepflegte Momente, wenn nicht ueberall der Wein dabei gewesen waere. Und das nicht nur bei schoenstem Sonnenschein. Nein, das geht problemlos auch bei jedem Wind und Wetter. So ungefaehr 11 Flaschen Rose an einem Sonntag mittag im stroemenden Regen am Pirata, das schweisst zusammen. Dieser Strand unterhalb des Busses hatte sein eigenes Leben. Wenn es mal ruhiger war, schrillte dauernd ein Schrei nach Seven, oder mit etwas hellerer Stimme nach Jil ueber den Sand. Und das ausdauernd ueber Stunden. Dieser Sand sah aber auch den grossen Sport des Beachvolleyballs. Mit weltklasse Spielerinnen und Spielern aller Nationen, unter der Leitung von Hermann gab es aufregende Spiele und spannendes Suchen nach Ohrringen. Aber auch die wechselnden Hausgemeinschaften brachten viel Spass. Mir ist jetzt noch Tanjas Lachen im Ohr, nur weil ich eine britische Lady im wohl nicht ganz korekten Englisch gefragt habe, ob sie einen Orangensaft moechte. Neben dem Lachen, und wir haben alle oft und viel gelacht, gab es auch sehr stille Momente. Ich denke an den wunderschoenen Spaziergang mit Wilfried, Bruno und Raouf von el Pilar zum Leuchtturm, immer an den Klippen entlang, hinein in eine abenteuerliche Hoehle mit einem seit Jahren dahinrostenden Ungetuem. Hier wurden wir von Wilfried auch zum ersten Mal auf den ueberall wachsenden Tymian und Rosmarin hingewiesen. Diese herrlichen Kraeuter gaben im Mai der Insel einen besonderen Duft und praegten ab nun unsere Kochkuenste. Passend dazu den einheimischen Kaese, zu kaufen in El Pilar. El Pilar, der Hippimarkt, Hektik und Abechslung des Insellebens. Aber ohne den Markt einer der friedlichsten und urspruenglichsten Orte der Insel. Aber nur Ruhe, dass wollte ja keiner. Also abends in die Blue Bar und mit Astrid geraucht und in den sternklaren Himmel geschaut, bis sich alles drehte und wallende Engel ueber den Steg schwebten. Mit und ohne Tymian und Rosmarin, Spass haben immer die grossen Kochabende gemacht. Beispielhaft das Huhn von Andre. Der Spass begann da schon beim Einkauf. Mit 8 Rollern vor den Supermarkt (der in der Naehe der Fonda, weil da einfach die huebschesten Verkaeuferinnen bedienen) und dann gab es die grosse Einkaufsschlacht. Alle Zutaten auf den Rollern verstaut, kurz nach Haus zum Duschen, dann sollte das Essen beginnen. Alles war auch da, bis auf die Hauptzutaten des Essens. Wo waren die? Auf dem Roller von Juergen. Und der kam nicht um sieben sondern gegen zehn. Voellig unschuldig stand er vor der hungernden Meute und sagte mit einer Selbstverstaendlichkeit, er habe sich noch paar Imobilien angeschaut. Nichts desto trotz, es wurde ein grosses Essen mit dem ein oder anderen Glaeschen Wein. Apropo Glaeschen, da nenne ich nur die Hierbas Portionen in der Fonda. Unglaublich wieviel von so einer leckeren Kraeutermischung in den Koerper passt. Nun koennte der Eindruck entstehen, dass die Insel ueberwiegend aus berauschenden Tagen und Naechten besteht. Weit gefehlt, hier wurde grosser Sport geboren. Ich glaube man schrieb das Jahr 2000, als sich vier junge dynamische Maenner auf den Weg eines grossen Abenteuers begaben. Es sollte der Salzsee im Laufschritt erobert werden. Da nicht abzuschaetzen war wie weit es ist, wurde auch Geld fuer Bus oder Taxi eingesteckt. Welch ein Irrtum, der See wurde stolz bezwungen. Und im Laufe der Jahre wurde er von bezaubernden Maedchen und sportlichen Jungen immer wieder aufs Neue umrundet. Aber richtig relaxt wurde in den beginnenden Abendstunden. Da war die Hektik des Tages vergessen. Nun gingen einem Gedanken durch den Kopf und waehrend die Sonne langsam den Strand in ein goldenes Licht kleidete, liess man einfach die Seele baumeln. Es war immer sehr schoen, wenn sich kleinere Gruppen bildeten, die den Abend entspannt ausklingen liessen. Die wirklich ruhigen Minuten und der unvergessene Sonnenuntergang mit der Musik von Sarah Brightman liessen viele, viele Traenen in die Augen steigen. Hier wurde die Insel begruesst, hier wurde still und traurig Abschied genommen. Ja und dann bin ich mit den Gedanken schon bei 2005, meinem letzten Formiurlaub. Gedanken, die an den Felsen hingen und sich mit den Moeven hoch hinaus in den blauen Himmel schraubten. Denn an den Klippen im Haus von Michael und Eveline fuehlten wir uns wohl. Und von hier aus quaelte ich mich mit Ariane um den See, trotz unvorstellbarer Mengen Restalkohol. Der war noch vom Vorabend wo wir an der Lucky Bar nicht nur hervoragend gegessen und getrunken haben, sondern zusaetzlich Paula auch noch das Ruelpsen beibrachten. In diesem Jahr seid ihr alle wieder da. Heute ist der 27. Mai, das Fest beginnt. Ein Tipp: Am 29. Mai um 22.00 Festa electronice amb el DJs de I'lla und am 29. Mai 22.30 Retuacio musical amb 1· orquesta Traffic. Gruesst die Insel von mir und bestellt mir einen Hierbas mit. Der ist fuers naechste Jahr, denn dann bin ich wieder dabei. Ja das waren sie, die Erinnerungen, meine Erinnerungen. Aber ich bin sicher jeder von Euch traegt seine Erlebnisse tief in sich. Vielleicht kommen so einige der unvergessenen Momente wieder zurueck. Dann lauscht leise den Wellen und hoert zu, was Euch die Insel zu sagen hat. Friday, May 26. 2006Fahrt mit Hindernissen
Ja um 22.00 ging der Bus ab von Cusco Richtung Bolivien. Um 10.00 morgens sollten wir da sein. Nur, was war dass? Nach 2 Stunden mitten in der Pampas Stillstand. Die Strasse war gesperrt, wohl eine Demonstration. Na ja, wird wohl bald weitergehen. Von wegen. Die ganze Nacht gestanden, es wurde superkalt. Als es dann gegen fuenf Uhr morgens langsam hell wurde, war die Strassensperre, errichtet aus Steinen zu erkennen. Es hatten sich mittlerweile auch schon sehr viele Fahrzeuge gestaut.
Die naechsten 4 Stunden zogen sich. Es hiess, die Sperre bliebe 3 Tage bestehen. Drehen war auch nicht moeglich, da die Strasse ueberall, vor und zureck, nach und nach mit Steinblockaden gesperrt wurde (wohlgemerkt die einzige Verbindungsstrasse). Es geht um die Agrarwirtschaft. Irgendwas scheint der peruanische Praesident in Amerika auszuhecken, was den einheimischen Bauern schadet. Ist ja auch zu akzeptieren, trotzdem mitten in den Anden, ohne grosse Moeglichkeit der Verpflegung und nachts schweinekalt. Als versucht wurde Steine wegzuraeumen eskalierte die Situation. Es wurden Steine geworfen, ja sogar Steinschleudern eingesetzt. Eine Situation die langsam mulmig wurde. Als die Indigenas anfingen sich massiv gegenseitig mit grossen Steinen zu bewerfen, haben wir uns zurueckgezogen. Da war sie, die Frage der Abwaegung. Nehmen wir unser aller Mut zusammen und ab durch das Krisengebiet, oder warten und dann moeglicherweise verhungern oder erfrieren. Wir wurden gewarnt, dass es beim Gehen durch die Landschaft schon zu Ueberfaellen gekommen ist. Hin und her ueberlegt, es war eine schei... Situation. Augen zu und durch, also haben wir uns, acht Backpacker, zu Fuss auf eine weite Reise begeben. Es hiess, dass nach ca. 6 Stunden wieder ein Dorf mit Busanschluss zu erreichen sei. Bei mittlerweile extreme heissen Temperaturen sind wir los. Ehrlich, ich habe jeden meiner 22 Kilos verflucht. Obwohl das Schild auf ein Fussgehverbot hinwies und wir somit die peruanische StrassenVO verletzt haben. Das hat in dem Fall hat es ja keine Socke interessiert, weil wir nun mal allein auf dem Highway waren. Langer Rede kurzer Sinn, 5 Stunden spaeter, an weiteren Blockaden mit richtig dicken Steinwurfauseinandersetzungen hat uns ein Taxi aufgegabelt. Wir, wie gesagt 8 Personen, in den Pkw und 2 Stunden durch die Pampas zum naechsten Busbahnhof. Nach 2-maligem Umsteigen haben wir dann am Abend die naechste Stadt erreicht. Am naechsten Morgen um 7 zur Busstation, 3 1/2 Stunden Fahrt, die bolivianische Grenze war erreicht. Der Grenzwechsel ueberrascht mich jedesmalwieder aufs Neue, weil schnell und voellig unproblematisch. Und es hat sich gelohnt. Copacabana ist fuer mich ein kleiner Formi Ersatz. Hier ist Wasser, Ruhe ja und auch ein Bier habe ich schon gesehen. Die Preise sprechen fuer sich, ein Essen 2 Euro, grosses Bier 90 Cent, Uebernachtung 2,5 Euro. So laesst es sich unbeschwert leben. Der Ort schreit einfach danach nicht sofort wieder verlassen zu werden. Und neben attraktiven Fussballdarbietungen und beeindruckender Architektur werde ich bestimmt noch weitere spannende Dinge auftun. Von einem traumhaften Hotel mit Blick auf den See, laesst es sich eben so gut auf einem kleinen Steg bei einem Glas Wein erst mal aushalten. Tuesday, May 23. 2006Die letzten Eindruecke aus CuscoHeute abend verlasse ich um 22.30 die Stadt mit dem Bus. Es war eine schoene, spannende und abwechslungsreiche Zeit. So ganz langsam klingen die Halsschmerzen ab, die Angst geht verloren und es soll wohl so sein, denn ein neues Abentuer ruft. Irgendwo in dieser Stadt werden jetzt bestimmt verschiedene Gegenstaende von mir angeboten. Da habe ich mir gesagt, schaust du dich ein letztes Mal um und bin ein wenig ueber die einheimischen Maerkte gebummelt. Allerdings habe ich weder Kamera, Fernglas noch meine Sonnenbrille gesehen. Gesehen habe ich aber das vielfaeltige Angebot des Marktes und die Menschen in ihrer Lebensgewohnheit. Ausserdem habe ich hier endlich auch mal einen Laden aufgetan, der Alkohol in der richtigen Umdrehung fuehrt. Besonders fuer die Vegetarier unter uns kann ich nur die Spezialitaten des hiesiegen Marktes empfehlen. Und wenn ich sehe, dass die Ware im gleissenden Sonnenlicht unter dem Beifall der herumstreunenden Hunde offen und fuer jedermann zugaenglich angeboten wird, da wundere ich mich schon ein wenig ueber meinen kraeftigen Magen. Es war eine schoene Zeit, weil sich alles sehr urspruenglich, heiter und farbenfroh darstellt.... Da die Stadt wohl nicht nur ihre spannenden Seiten hat, einstweilen regelrecht ermuedend wirkt, ist nun die Zeit gekommen adios zu sagen. Allerdings ist das letzte Bild mein Favorit. Denn ich habe selten so eine perfekte, mit Computeranimation dargestellte visuelle Form der Familienplanung gesehen. Das nenne ich mal eine fortschrittliche, agressive Aufklaerung. Und das neue Abenteuer heisst Copacabana und ist eine kleine Stadt am Titicacasee (3812 m ueber dem Meeresspiegel, der groesste schiffbare Hochlandsee der Erde) in Bolivien. Hier liegen meine naechsten kurzen Ziele, die heiligen Inseln Isla del Sol (Sonneninsel) und Isla de la Luna (Mondinsel), quasi als Ersatz fuer Formentera. Sunday, May 21. 2006Das Geheimnis des Manu Regenwaldes
No sè, como si esta la verdad
Der Manu Nationalpark wurde 1973 gegründet und 1977 als Manu Biosphären Reservat erweitert, welches – aufgrund der weltweit höchsten Biodiversität in Manu - 1987 von der UNESCO zum Welt- Naturerbe erklärt wurde. Manu ist eines der größten und wichtigsten Schutzeinheiten auf der Welt, es stellt ein komplettes, unberührtes Wassereinzugsgebiet unter Schutz, welches sich von 200 m ü. NN. bis zu 4100 m ü. NN. erstreckt. Nun, also hinein, ging es doch per Expedition in einen der groessten Regenwaelder Suedamerikas. Mit einer Flaeche von ueber 2 Millionen Hektar und einer unvorstellbaren Artenvielfalt der Flora und Fauna, steckt aber auch irgendwo ganz tief in diesem Dschungel ein bisher ungeloestes Geheimnis. Vor ueber 1500 Jahren gab es eine wunderschoene Blume, die von allen Menschen Forrest Kiss genannt wurde. Denn sie verzauberte mit ihrem Ansehen und ihrer Lieblichkeit jedes Lebewesen. Eines Tages geschah es, dass eine junge Indigena mit grossem Liebeskummer, weinend in den Dschungel lief. Da stand sie nun hilflos und schluchzend und ihre Traenen kullerten warm und salzig auf den Boden. Als eine ihrer vielen Traenen die Blume beruehrte, beugte diese sich zaertlich zu dem Maedchen und gab ihr einen leichten Kuss. Das gab Halt. Denn nun war ein warmes und geborgenes Gefuehl im Herzen und der Liebeskummer ward nicht mehr so schlimm. Jahre spaeter, das Maedchen war laengst verheiratet und hochschwanger, erinnerte sie sich an die immer geliebte Blume und nannte ihren Sohn Florentino. So kam es, dass Forrest Kiss auf diese Weise die Chance bekam, in menschlicher Gestalt die Freundlichkeit weiter zu leben. Es wurde ihm aber nicht einfach gemacht, denn Florentino wuchs in aermlichen Verhaeltnissen auf. Sein Vater, ein Sammler und Jaeger, war mit seinem Leben sehr unzufrieden und deshalb haeufig ungerecht seinem Kind gegenueber. Die Straenge und der Jaehzorn des Vaters liessen das Kind schnell verbittern, hart und leider auch boese werden. Florentino strebte schon in jungen Jahren nach Geld und Macht und dazu war ihm jedes Mittel recht. Im Alter von 18 Jahren wurde er mit List und Tuecke Buergermeister seines Dorfes und die Leute litten unter seiner Straenge und Haerte. Bald hatte er zwei, dann 3, 4 ja bald alle Doerfer des Dschungels unter sich. Doch er wollte noch mehr, auch die Doerfer in den Bergen und Taelern. Da er ein schlauer Mann war, tat er sich mit der Schlange Snakira zusammen. Denn wenn er auf Widerstand traf und nicht im Stande war ein weiteres Dorf einzunehmen, schickte er Snakira. Die verschlang dann mit ihrem grossen Kopf den Dorfaeltesten, so dass der Weg fuer Florentino frei war. Snakira wurde immer groesser, das Herz von Florentino immer haerter, fast wie Stein. Oft versuchten die Blumen ihn an seine Herkunft, seine Wurzeln, zu erinnern. Dann spuerte Florentino, dass es vor langer Zeit einmal ein warmes Gefuehl in ihm gab, er aber schob die Erinnerung weg und wurde noch grausamer. Er hatte keine Augen mehr fuer die Schoenheit des Dschungels. Er sah nicht mehr diese herrlichen Sonnenaufgaenge, nebelverhangen die feuchten Flusslandschaften. Aber die Natur versuchte sich dem Boesen zu wiedersetzen. So entwickelte der Regenwald viele Straeucher und Baeume die den unterdrueckten und kranken Menschen halfen. Baeume wie Dragons Blood (sangre de drago), dessen Saft bei offenen Wunden sofort hilft, sweet pepper eine Pflanze die gegen Schlangengift hilft (allerdings war es kein Mittel gegen die Gefraessigkeit von Snakira), sowie den Calabash Tree, der gegen Bronchitis, Astma und diarea hilft. Aber auch Baeume die die Menschen warnen sollten, wie den walking palm Tree, ein Baum der allerdings nicht der schnellste im Warnen ist, denn mit seinen Wurzeln wandert er ca. 1 cm im Jahr. Auf der Suche dieser alten Geschichte waren wir einer kleinen Crew unterwegs. Ob auf dem Mountain Bike (da haben wir uns mit der heilenden Frucht der Achiote -Bixa orellana- gegen Sonne und Insekten geschuetzt) oder zu Wasser auf dem Rio Dios, will sagen Rafting, es ging weiter durch den Dschungel. Hier muss ich allerdings mal kurz anmerken, dass diese Rafting Tour nicht ohne war. Es gab einige staerkere Stromschnellen, die einen sogar aus dem Boot warfen. Also, ganz ehrlich, ich war die einzige blinde Nuss, irgendwie komme ich mit dem Paddeln nicht zurecht, Erinnerungen an Belgien kamen hoch. Was solls, wir kamen aber auf dem Boden und zu Wasser dem Geheimnis nicht naeher. Also schwangen wir uns auf die hoechsten Baeume und dann ging es ueber mehrere Plattformen ueber hunderte Meter quer durch den Dschungel, in einer Hoehe von 50 m. Mal auf die alte Tour frei nach Tarzan, oder eine von den Inkas entwickelte Form, Canopy. Und so war die Dschungeltour anstrengend, hat aber wirklich Spass gemacht. Abgesehen davon, das es insgesamt nur drei Strassen gibt die in den Manu Regenwald fuehren. Wir haben die kuerzeste benutzt, die dauert gute 10 Stunden. Davon ist allerdings kein Meter asphaltiert. Im Idealfall ist sie megastaubig (alles im Auto war mit einer dicken Staubschicht ueberzogen), im unguenstigen Fall war sie so wie die Caminos auf Formentera, eigentlich mit dem Auto nicht befahrbar. Teilweise fast garnicht zu passieren, da grosse Wasserfaelle sie wegspuelten. Auch konnte der Nebel so aufziehen, dass die Hand nicht vor den Augen zu sehen war. Als auf dem Rueckweg die Lancha in den Stromschnellen stecken blieb, mussten wir alle sofort, trotz langer Hose, raus ins Wasser um das Boot vorwaerts zu bringen. Diese Tour war wirklich authentisch. Bei den stundenlangen Wanderungen, macht das schwuele Klima und die Moskitos ganz schoen zu schaffen. Das war wirklich Dschungel und ist nicht zu vergleichen mit einem Flora- oder Zoobesuch in Koeln. Allerdings, da sieht man mehr Tiere. Mit einem sehr erfahrenen Guide sind wir losgezogen. Es ist wohl so, dass der Dschungel einen immer beobachtet und es wegen Schlangen und anderen Tieren nicht ungefaehrlich ist, allerdings man sieht sie nicht. Um es mal deutlicher auszudruecken. Wenn ich sonntags im Stadtwald jogge sehe ich mehr Papageien, als wenn ich 4 Tage im Dschungel lebe. Dafuer habe ich den Nationalvogel Perus, Cock of the rocks -rupicola peruviana-, sowie einen Kolibri Raketa gesehen, noch viel schneller als der normale Kolibri und wunderschoen. Ach ja und kleine Spinnen, die trage ich allerdings jetzt unter der Haut im Fuss, wo sie nach drei Tagen sterben sollen, was ich mal schwer hoffe. Unsere Heimat war eine Lodge, am Wasser und mitten drin. Von hier aus sind wir auch auf die andere Seite des Flusses, um eine wunderschoene Lagune aufzusuchen. Hier wollten wir weiter nach dem Raetsel der alten Geschichte suchen. Geholfen haette uns ein weisser Kaiman, leider haben wir ihn trotz stiller leiser Fahrt mit dem kleinen Kanu nicht gesehen. Seine Gurlaute in unmittelbarer Naehe waren aber nicht zu ueberhoeren. Dieses zwei stuendige Gleiten war unbeschreiblich. Nur die Stimme der Natur in ihrer ganzen Vielfalt war zu hoeren. Ich habe zum ersten Mal so richtig tief in mir die sensible Weite und Staerke des ruhigen, stehenden Wassers erlebt. Es war wirklich ein Gefuehl, als ob noch nie ein Mensch vorher an diesem Platz war. (Auch ein Gefuehl was mich nachdenklich stimmt. So werden grosse Flaechen dieser nicht mehr zurueckbringenden wunderschoenen Natur taeglich zerstoert, um dem fortschrittlichen Menschen zu helfen. Riesige Flaechen gehoeren grossen Konzernen, die zerstoeren um Gas und Oel zu foerden. Zerstoeren, weil die Nachfrage da ist. Diese Natur, hier so zu erleben wie sie wirklich ist, diese Natur ist nicht ersetzbar. Auch ein noch so grosses Gewaechshaus kann diese Eindruecke nicht vermitteln. Taeglich werden dem Regenwald tausende Tiere entnommen, weil wir uns freuen, einen Papagei, Affen oder sonst irgendwas zu sehen. Vielleicht ist es besser darauf zu verzichten, vielleicht sollten wir alle ein wenig mehr nachdenken und Sensibilitaet auch gegenueber unseren Waeldern, Seen und Fluessen entwickeln.) Auf dem Rueckweg, dann tatsaechlich eine Spur. Es waren die Wuermer und Ameisen, die uns sagten, das wir die Loesung nur auf dem Berg finden koennten, anstatt hier dauernd auf ihnen rumzutrampeln. Apropos Ameisen, auf Empfehlung haben wir sie mal probiert, diese kleinen Termiten. 100% Protein und nach einem Hauch von Minze schmeckend. Lecker, wird aber fuer mich keine Alternative zum Mojito. Und dann gab es doch noch Papageien, mal besser mal schlechter zu sehen, die vorflatterten und uns den Weg zu den Bergen zeigten. Ja und dann ging es rauf wie durch ein Tor, auf ueber 4000 m. Von hier aus zu sehen auch die ueber 5200 m hoehen schneebedeckten Gipfel der hoechsten Anden. Und an diesem Punkt klaerte sich tatsaechlich das Geheimnis. Nachdem Florentino die Dschungelherrschaft nicht ausreichte, begann er die Doerfer in den Bergen zu erobern. Immer mit Hilfe seiner sehr dicken gefraessigen Snakira. Und als er gerade auf dem hohen Berg stand um zu schauen, wo noch weitere Doerfer zu erobern waeren, meldete sich unter ihm im duerftigen Boden wieder sein Gewissen in Form einer weissen zarten Blume, die ganz behudsam ihrer weissen Blaetter um seine Zehen legte, ihn damit an seine Herkunft erinnern wollte. Florentino aber war inzwischen hart wie Stein, so zertrat das zarte Geschoepf. Und in diesem Moment geschah es, sein Gesicht wurde zu Granit. Ein Gesicht welches jetzt noch im Fels zu erkennen ist, waehrend Snakira unter ihm im Tal ebenfalls zu Staub wurde, und den Menschen fortan als Weg diente. Eben der staubige Weg den wir die ganze Zeit gefahren sind. Tuesday, May 16. 2006Bilder- MACHU PICCHU
Ehrlich gesagt, einfacher geht es nicht. Ich nehme das Internet, veraendere ein wenig und schon habe ich den perfekten Bericht. Nur, das glaubt mir natuerlich kein Mensch, ist auch gut so. Aber was solls, dann steht eben die Professionalitaet der unterschiedlichen Berichterstatter im Gegensatz zu meinen weniger professionellen Bildern. Dafuer eben selbst erlebt, und locker und entspannt auf den Bergen gestanden. Ich hoffe doch, sie vermitteln ansatzweise den Eindruck, den ich erlebt habe.
Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt (13° 09' S, 72° 30' W) der Inka, die in 2.360 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge von Pachacútec Yupanqui, einem Herrscher der Inka um 1450. Pachacútec Yupanqui regierte von 1438 bis 1471. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen war die Stadt für die spanischen Eroberer im Jahre 1532 unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen. Die Stadt umfasste mehr als 200 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten.Die Ruinen liegen etwa 112 km nordwestlich von Cuzco in einer Höhe von 2450 m zwischen zwei Berggipfeln, dem Huayna Picchu ("Junger Gipfel") und dem Machu Picchu ("Alter Gipfel"). An drei Seiten fallen die Felswände steil und fast 600 m tief zum Rio Urubamba hin ab, der den Felsen in einer U-förmigen Schleife umfließt. Der Inkaname dieser alten Stadt ist unbekannt. Das einzige gegenwärtig bekannte Dokument über die legendäre Inkastadt ist eine Urkunde aus dem Jahre 1782, das von dem Geschichtsprofessor Jose Uriel Garcia entdeckt wurde. Auf Blatt 20 des handschriftlichen Protokolls wird ersichtlich, dass Machu Picchu und das umliegende Land von dem Kommandanten Marcos Antonio de la Camara y Escuerdo für 450 Pesos gekauft wurde. Notariell wurde dies vom Notar Ambrosius de Lira beglaubigt. Aus dem Dokument geht hervor, dass der Name der Stadt Machupicchu war. Erst Bingham schuf - bewusst oder unbewusst - das Geheimnis um den wahren Namen der Stadt. Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 70 km weiter entfernt im Dschungel liegt. In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Des Weiteren sagen die Einheimischen, dass Bauern Machu Picchu schon 1901 entdeckten und Bingham nur der Nutznießer und die Entdeckung kein Zufall war. Die UNESCO erklärte Machu Picchu 1983 zum Welterbe. So das sind die Fakten. Das ist Geschichte, mag fach- und sachlich alles richtig sein, aber wo sind da die Gefuehle. Ich muss eine Staette erleben, sie bewusst fuehlen, dann beginnt fuer mich die Wichtigkeit. Sich vorzustellen, hier schwingt sich ein Condor und die unendlichen Hoehen, das bewegt mein Herz. Und dann bin ich rauf auf den Berg, gegen den Abgrund geschaut, besser gesagt in den Abgrund geschaut, ja und kein Schwindelgefuehl. Trotz steilster Treppen, so schmal sie auch waren, tapfer weiter. So habe ich sie mir erkaempft, die schoensten Aussichten. (Also meine schoensten Aussichten). Und in Ruhe und Stille moechte ich enden. Die Eindruecke des beginnenden Morgens, wenn sich die Welt in einem neuen Tag oeffnet, diese Eindruecke bleiben einfach tief Herzen. Bei Betrachtung dieser Momente kann die Phantasie einfach nur auf eine unglaubliche Entdeckungsreise gehen, denn das sind Momente die maerchenhaft sind Und vielleicht war Matchu Picchu einfach nur ein wunderschoenes Maerchen. Geschaffen von Menschen, die noch bezaubernde Visionen hatten. Der Glaube an solche Menschen, macht das Leben lebenswert. Monday, May 15. 2006Empfindungen- MACHU PICCHU
Erst mal tausend Dank fuer die grosse Anteilnahme. Ich bin gestern abend wiedergekommen und trotz Hunger sofort in das Hotel. Bin noch etwas unsicher, aber das legt sich langsam. Meine Gesundheit ist besser, kann schon wieder fast normal essen.
Hier meine Empfindungen am Morgen auf dem Weg zum Machu Picchu. Es ist ein seltsames Gefuehl jetzt im Zug zu sitzen. Die Gedanken sind noch oft beim Ueberfall. Immer noch so unwirklich, manchmal glaube ich das ist alles ein Traum, gleich wache ich auf und alles ist so wie immer. Bei der Ausfahrt aus Cusco vermisse ich meine Kamera, um die Momente entlang der Bahnstrecke festzuhalten. Denn die Haeuser entlang der Schienen druecken wirklich Armut aus. Das ist kein Elend, kein Dreck, aber die Waende aus rohem Stein, die Wellblechdaecher, Fetzen von Tuechern als Gardinen, Pappe als Fenster, das sieht traurig aus. Und bei solchen Eindruecken relativiert sich der Verlust einer polarisierenden Sonnenbrille von nur 8 Gramm, oder einer Uhr die mir 27 Grad und eine Hoehe von 3435 m anzeigt. Und wenn ich sehe, dass Kinder den Muell anzuenden um sich zu waermen, dann stellt das die Wertigkeit einer Kamera mit 5 Millionen Pixel ebenfalls in Frage. Das ultraleichte Fernglas mit dem ich so schoen beobachten konnte was weit weg ist, fehlt natuerlich, aber wie waers dann mal mit einem Blick ganz nah zu mir. Man hat mich ueberfallen, gewuergt bis zur Ohnmacht, aber ich hatte viel Glueck und den Verlust heisst es, lernen zu verschmerzen. Jetzt sitze ich in im Zug, nicht in irgendeiner Bahn, sondern dem Zug der zum Machu Picchu faehrt. Eigentlich sollte ich sehr zufrieden sein. Also widme ich meine Aufmerksamkeit dem, der mich jetzt um 5.30 fuer viele Stunden faehrt: Der Zug Es ist das schauckeln und rattern, Ich haette sehr gern mit Bildern meinen alten Freund Romy gegruesst. Es war vor 35 Jahren in der Adenauersiedlung im Keller meiner Eltern, als er mir von der Kraft und dem Geheimnis des Machu Picchu vorschwaermte. Nun sind viel Jahre vergangen und wir haben uns aus den Augen verloren, aber die Begeisterung und Ehrfurcht in seiner Stimme habe ich nie vergessen. Deswegen ein dickes Danke an Dich Romy, wo immer Du auch bist. Danke denn bald sehe ich den Machu Picchu. Einen Tag spaeter morgens um sechs ist es so weit: Es ist ein besonderes Erlebnis, diese Staette zu sehen. Der Unterschied zu Palenque und Tikal ist nochmals gewaltig. Die Anden in ihrer majestaetischen Pracht zu erleben, wirklich einzigartig. Es gibt hier so viele Stellen sich zurueck zu ziehen, um diese Eindruecke ueberhaupt zu verarbeiten. Da sind zum einen die alten Haeuser und Tempel, so hoch in den Berg gebaut. Mit einem Platz, der dem Condor gewidmet ist. Denn fuer die Inkas war dieser Vogel ein Heiligtum, denn der Condor bringt die Seelen in den Himmel. Phuu, und dann die Natur. Ich haette wirklich nicht gedacht, dass Berge mich so begeistern koennen. Und bis in die hoechsten Spitzen, die schneebedeckt im gleissenden Sonnenlicht glaenzen, sind sie vom immergruenen Dschungel bedeckt. Umwerfend ist das Spiel der Wolken. In den unglaublichsten Formen schieben sie sich immer wieder veraendernd durch das riesige Bergmassiv. Ich sass da zwei Stunden und habe Rotz und Wasser geheult. Ich glaube hier weinen viele Menschen. All die Traenen sammeln sich im Tal und steigen als Dunst wieder auf. Oben in den Bergspitzen verwandelt sich der Dunst in die Wolken. Und eben diese Wolken haben die Formen, die jeder gerne sehen moechte. Da laufen die Traenen wieder, und alles beginnt von vorn. Ich habe hier einen Ort gefunden, wo ich ueber ganz tiefliegende Dinge nachdenken konnte. Und ich habe nicht nur nachgedacht, sondern auch einige Entscheidungen fuer mich getroffen. Aber diese sind sehr persoenlich, so das ich es hiermit belasse. Natuerlich ist damit nicht der Bericht zum Machu Picchu gemeint. Aber da ich nur Bilder mit einer Wegwerfkamera machen konnte und die Quelle zu den fundierten Reiseberichten sich jetzt in anderen Haenden befindet wird es zur Fertigstellung noch einen Tag dauern. Friday, May 12. 2006Es locken Peru, Bolivien und Chile
Die Zeit der Spanischschule in Antigua ist vorbei, jetzt habe ich 2 Monate Zeit Peru, Bolivien und Chile zu bereisen und werde versuchen das Gelernte anzuwenden.
Zwischenstation war Lima, eine Grossstadt mit riesigen Strassenschluchten. Als ich abends im Dunklen nach Miraflores (ein Wohnort von Lima) zu dem im sehr schoenen Kolonialstil errichteten Hotel fuhr, hoerte ich das Meer und wieder kam diese Sehnsucht nach Formentera hoch. Am naechsten Morgen wollte ich am Meer spazieren gehen. Allerdings erinnerte mich der Eindruck mehr an Fog, Nebel des Grauens. Denn den ganzen Tag zog vom Meer eine graue Nebelwand hoch, die sich langsam durch die breiten Straßen wibberte. Die Sehnsucht, das Meer zu sehen wurde nicht erfuellt. Naechsten Tag ging es weiter mit dem Flieger nach Cusco. Dieser, in 3430 m gelegene Ort wird fuer eine Zeit meine Basisstation fuer Ausfluege in die Umgebung. Allerdings ist diese Hoehe sehr gewoehnungsbeduerftig und alles ist anfangs sehr anstrengend. Konsequentes Ausruhen machten den ersten Tag einigermassen ertraeglich. Und tatsaechlich, langsam bin ich wieder auf der Hoehe. Ausruhen faellt mir auch in meinem Hotel nicht schwer. Es handelt um ein Kloster mit angeschlossener Schule. Es ist super sauber, einfach und halt sehr still. Die Stille hat ein Ende wenn gegen halb acht die Kinder sich singend mit den Nonnen auf dem Schulhof versammeln. Ein schoenes Bild, zwar alle in einer Schuluniform, aber nicht streng wirkend. Nun aber zu der Stadt Cusco. Sie ist nicht nur die abwechslungsreichste schoenste Stadt Perus, sondern wegen ihrer historischen Bedeutung die interessanteste Stadt Suedamerikas. Sie liess in ihrer abwechslungsreichen Geschichte, was Macht und Reichtum angeht, wohl auch das alte Rom hinter sich. Hier lag der Mittelpunkt des Inkaimperiums. Der Grundriss der alten Hauptstadt glich der Koerperform eines Pumas. Die Palaeste waren zu dieser Zeit mit getriebenem Gold verkleidet. Leider gab es da so einen schweinischen spanischen Schweinehirten namens Pizarro und der eroberte 1533 gierig nach Gold die Stadt. Der Inka an sich nicht faul marschierte unter Manco Inka gegen die Spanier. Allerdings gelang ihm nicht die Rueckeroberung. Im Jahr 1650 zerstoerte ein Erdbeben viele der spanischen Bauten. Die Erdbeben sicheren Grundmauern der Inka-Bauten blieben aber teilweise erhalten. Das liegt an der Art der Kunst der fugenlosen Verblockung riesiger Steine. Eines der schoensten Beispiele ist die Calle Hatunrumiyoc (ein Quechuwort, und bedeutet grosser Stein). Die konvexen Steinbloecke sind am ehemaligen Palast des Inca Roca bis zu einem Meter gross und so perfekt geschnitten, dass sie mit iherer Verzahnung keinen Moertel benoetigen. Paradebeispiel ist ein Stein, der nicht weniger als 12 Ecken hat und so genau in das Mauerwerk eingefuegt wurde. Seine Bluetezeit erlebte Cusco ywischen 1438 und 1527 unter dem 9. Inka Pachacuti Zupanki und seinem Sohn Tupac Zupanki. Angeordnet um den Platz Huacaypata (Platz der Freude) waren eine Vielzahl von Tempeln, Heiligtuemern und Palaesten. Die meisten von ihnen von Aussen und teilweise von innen mit Gold komplett verkleidet. Wenn sich die Sonne majestaetisch aus den Anden an den Himmel schob, breitete sich ein maerchenhafter Glanz im ganzen Tal aus. Wie schon erwaehnt, hatte dieser Glanz mit dem Spanier Pizarro ein Ende. Huacaypata war dann auch die Hinrichtungsstaette des letzten Inkaherrschers Túpac Amarú II im Jahr 1781. Auf den zerstoerten Inkapalaesten errichteten dann die Spanier ihre Kolonialkirchen La Catedral und die Inglesia La Compañia de Jesus. Eine Besonderheit ist Inglesia y Convento Santo Domingo. Hier legte das Erdbeben von 1950 Ueberreste des Sonnentempels Qoricancha frei. Im Kloster und der Kirche sind Teile dieses grossen Inkatempels erhalten. Zur Anlage gehoerte ebenfalls der Mond- und Sonnentempel. In den besonders sauber und perfekt gearbeiteten erreichte die Inkabaukunst ihre Vollendung. Nun noch die Bilder und Eindruecke der Tempelanlagen Pisaq und Ollantaytambo, die sich auf 3900 m befinden. Es bleibt ein Raetsel wie die bis 5 Tonnen schweren Steine in die Berge transportiert worden sind, denn das Rad wurde bei den Inkas nicht eingesetzt. Diese alten Staetten wurden mit besonderer Sorgfalt gewaehlt, da sich die Sonne zu bestimmten Jahres- und Uhrzeiten so hinter den Bergen hervorhob, das die Tempelanlagen in einem besonderen Licht erschienen und der Schatten der Berge die Figuren von den hohen Priestern hatten. Besonders erwaehnenswert sind noch die heiligen Staetten in den Bergen, wo die Herzen der Inkakoenige und hohen Priester aufbewahrt wurden, waehrend die Mumien in den Tempeln ihre letzte Ruhe fanden. Auch waren aus den alten Anlagen immmer die Formen einiger Tierarten wie der Puma und das Lama zu erkennen. Die grossen Terrassenanlagen sind in ihrer Art einmalig und werden jetzt aufwendig wieder restauriert, da hier mit Hilfe eines ausgekluegelten Bewaesserungssystems auch noch in fast 4000 m Hoehe intensive Landwirtschaft betrieben werden konnte. Einige Energiequellen bleiben aber auch heute noch ein Raetsel. So werden die Menschen in dem am Fuss der Tempelanlage liegenden Ort fast alle ueber 100 Jahre alt. Vielleicht sollte ich auch in diese Art von Doerfern suche, denn wenn ich dauernd in Cusco einen auf die Muetze oder den Hals zugedrueckt bekomme, werde ich bestimmt nicht so alt. Also mache ich mich als naechstes auf die Socken und schaue mir den Machu Picchu an. Ueberfall
Habe ueberlegt ob ich das hier schreiben soll, aber es gehoert nun mal zur Reise.
Gestern habe ich bei einem Ausflug verschiedene Inkastaetten in der Umgebung angesehen. So gegen 19.30 einige Bilder im Internetcafe runtergeladen und ne Kleinigkeit gegessen. Auf dem Weg Richtung Hotel ist es passiert, ich bin ueberfallen worden. Hier meine Erinnerung 2 Stunden nach dem Ueberfall: Nach dem Essen war ich so gegen 21.00 auf dem Weg zum Hotel. In einer kleinen Gasse (30 m von der Hauptstrasse) wurde ich von einer Person von hinten umklammert, gewuergt und halb zum Boden gedrueckt. Zwei weitere junge Maenner haben mir die Fuesse vom Boden weggerissen. Ich versuchte um Hilfe zu schreien, da drueckte der Mann hinter mir meine Kehle zu. Da war es nur ein ein heiseres Roecheln. (In diesem Moment kam ich mir sehr hilflos vor). Ich habe versucht meine Tasche festzuhalten, da drueckte der Mann staerker meinen Hals zu. Ich dachte in dem Moment tatsaechlich woertlich: "Thomas du musst hier Prioritaeten setzen und da geht die Gesundheit vor, also wehr Dich nicht weiter", ja und dann merkte ich nichts mehr. .....Ich lag auf dem Boden und dachte ich traeume. Hab noch gedacht, jetzt hast du von einem Ueberfall getraeumt und da wurde mir die Realitaet bewusst. Ein ganz merkwuerdiges Gefuehl, irgendwie irreal. Ich bin dann sofort zum Hotel gerannt, weil auch der Hotelschluessel in der Tasche war. Habe Bescheid gesagt und bin dann zur Touristen Polizei. Die haben sich beschreiben lassen, was alles gestohlen wurde, dann ist ein Beamter nochmals mit zurueck gegangen. Er fragte noch einige Strassenverkaeufer, aber keiner hatte was gesehen. Abgesehen davon, das mir meine Kehle sehr weh tut, werde ich den Verlust verschmerzen. Obwohl es einige Dinge waren, die ich nicht ersetzen kann. Und das sind zum Beispiel die Kamera und Chipkarten, insbesondere die Bilder in der Kamera. (zum Glueck hatte ich schon einige auf die Internetseite geladen, siehe "Jetzt lockt Peru, Bolivien und Chile") Auch meine geliebte Sonnenbrille sowie die Lesebrillen und der Reisefuehrer waren in der Tasche. Kreditkarte, Geld und Kopie des Reisepasses sowie Studentenausweis sind trotz Riesenaerger zu verschmerzen und die Uhr auf der ich immer so schoen die Hoehe und Temperatur ablesen konnte, die ist jetzt in anderen Haenden. Auch wenn sich vielleicht mein Schreibstil hier locker anhoert, innerlich bin ich doch sehr aufgewuehlt. Vielleicht schreibe ich das hier, damit ich mir nicht so einsam vorkomme. Ich habe zwar Einsamkeit gesucht, aber im Moment bin ich nicht nur einsam, sondern ich habe auch Angst. Liege nun schon 3 Stunden wach, realisiere es irgendwie eigentlich nur deswegen, weil meine Tasche definitiv nicht mehr da ist und mein Hals richtig schmerzt und ich wohl kraeftig auf den Ruecken geworfen wurde. Dank der Hilfe und Aufmerksamkeit liebenswerter Menschen sieht es heute morgen bei mir im Inneren schon besser aus. Ein Teil der Einsamkeit ist gegangen und praktische Dinge wie die Sperrung der Kreditkarte wurden mir aus der Hand genommen. Jetzt heisst es eben die Dinge zu akeptieren wie sie sind und sich ohne Angst auf den neuen Tag zu freuen. Und so ein ganz klein wenig mache ich das auch. Obwohl der heutige Tag nur aus Polizeiprotokollen besteht. Jetzt muss ich auch noch in das Krankenhaus fahren, um mich untersuchen zu lassen. Nicht direkt ein Urlaubstag. Thursday, May 4. 2006Mi camino es aprender, a encontrar el amor de mi vida
Die Reise dient unter anderem dazu, eine neue Ordnung in meinem Leben zu schaffen. Das Jahr und die damit verbundene Zeit sollen mir helfen, mich neu zu orientieren. Diese Orientierung ist Ordnung, wird sich entwickeln; d.h. es wird eine Ordnung die ich nicht vorgeben will. Denn mit meinem vorgegebenen Ordnungsprinzip habe ich lange genug gelebt. Und so habe ich mir im Laufe meines Lebens eine Ordnung geschaffen, mit der ich eigentlich innerlich immer unzufriedener wurde. Also gehe ich jetzt einen neuen Weg, verlasse meine alten Vorstellungen und Zwaenge der gelebten Ordnung, lerne damit etwas Neues noch voellig Unbekanntes. Was waehrend dieser Entwicklung geschieht, vermag ich im Heute in keinster Weise zu sagen. Ich habe allerdings ein gutes Gefuehl, voller Vertrauen. Es werden viel Dinge, die es gilt tief in mir zu entdecken.
Ein Thema ist bestimmt die Liebe. Liebe ist etwas, ohne die wir nicht gluecklich leben koennen. Und Liebe ist bestimmt nicht so, wie sie augenscheinlich auftritt. Liebe heisst nicht Fessel, sondern Freiheit. Jemand die Freiheit zu geben heisst lieben, ist der Anfang zu lernen, sich selbst zu lieben. Wenn ich die Liebe wie einen rosa Schmetterling geschlossen in meinen Haenden halte, dann flattert sie in diesem dunklen kleinen Raum. Die Fluegel stossen gegen die Haende und nutzen sich an diesen Waenden ab. Es ist dann zwar mein Schmetterling den ich in den Haenden halte, doch er verkuemmert. Werfe ich ihn hoch in die Luefte des Lebens, kann er sich entfalten, sich der Freiheit erfreuen. Ich lerne ihm zu zuschauen und mein Herz beginnt ueber zu laufen vor Freude. Freude an dem Schmetterling, der Liebe und Freude an meinem eigenen Leben. Liebe zu lernen, das ist mein erster, kurzer Versuch eine spanisch-deutsche Poesia der Liebe zu widmen.
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